Auf der Suche nach Konstanz

10. Spieltag: FSV Hansa 07 II – Club Deportivo Latino I 7:1 (2:1)

Einem Tip folgend, schickte Hansa diese Woche einen Scout an den Bodensee, wo Konstanz gesichtet worden war. Der Späher kehrte am Wochenede aber sichtlich enttäuscht zurück, da es ihm unmöglich erschien, Konstanz von dort schadlos nach Berlin zu transportieren. Also, entschloss sich Hansa selbst für Konstanz im eigenen Spiel zu sorgen!

Nach dem 9-Mann-Fiasko vergangene Woche beim Tabellenschlusslicht in Müggelpark-Gosen, konnte  Hansa am heutigen Spieltag 13 Spieler aufwarten, von denen Elf immerhin recht schmerzfrei laufen konnten. Doch der Spieltag begann, wie leider so oft in der Kreisliga C: ohne Schiedsrichter! Vergeblich wartete man auf den Unparteiischen. Dank eines Telefonats konnte man herausfinden, dass der gute Mann im Krankenhaus liegt und der Verband schlicht weg verpennt hatte einen neuen Spielleiter anzusetzen. An dieser Stelle: gute Besserung! Leider war der Staffelbetreuer nicht erreichbar, sonst hätte er am frühen Sonntagmittag gleich ein Donnerwetter zu hören bekommen. Die Teams einigten sich dann auf einen Schiedsrichter aus den Reihen der Gäste, der, das sei vorweggenommen, sein Bestmöglichstes tat und selbst darauf verzichtete am Spiel teilzunehmen. Auf Grund dieser Tatsache startete Latino nur zu Zehnt und Hansa schloss sich dem an. Schliesslich konnten die Gäste ja auch nichts für das Versagen des Verbands.

Hansa bestimmte vom Anpfiff weg das Spielgeschehen und hatte bereits in den ersten 10 Minuten gute Gelegenheiten, um in Führung zu gehen. Immer wieder war es der agile, taufrische Ilhan, der die Latino-Abwehr vor große Probleme stellte. Doch es dauerte bis zur 15. Minute, – der elfte Spieler von Latino, gerade eingetroffen, betrat das Spielfeld und Hansa konnte nun ebenfalls mit voller “Manpower” agieren – als Hansas Nummer 11, Derya Kahraman, mir seinem ersten Ballkontakt für Tammo Winkler auflegte und dieser den Ball zum 1:0 in die Maschen schoß.

Danach begann eine Phase der großen Unruhe. Ein zu hektischer Spielaufbau, Fehlpässe und magelnde Spielübersicht mündeten in einem fahrigen, nicht sonderlich ansehnlichen Spiel. Zwar gab es auch noch Chancen das Ergebnis zu erhöhen, aber die anwesende Chaostheorie verhinderte klare, zielgerichtete Aktionen.

Kurz vor der Halbzeit gab es dann doch noch zwei konkrete Situationen, die auch prompt zu Toren führten.   Zuerst bediente André Tucic Ali Ilhan, der sich katzenhaft um seinen Gegner wand und hart, flach zum 2:0 traf. Quasi im Gegenzug übersah der Schiedsrichter eine Abseitsstellung eines Latino-Stürmers, dessen anschliessendes Tor leider auch nicht mehr vom herausstürzenden Torwart  “Manne” Gladis  verhindert werden konnte. Mit 2:1 ging es in die Kabine.

Dort kam Hansa forsch heraus und zeigte dem Gegner gleich, dass es hier nichts mehr zu hoffen, geschweige denn zu holen gab. Ein Abwehrfehler half zwar mit, aber André Tucic verwandelte, von links in den Strafraum laufend, eiskalt ins kurze Eck. Nun ging es Schlag auf Schlag und es hagelte Hansa-Chancen im Minutentakt. Wie entschlossen Hansa war, sich Sicherheit durch erzielte Tore zu holen, konnte man wunderbar anhand des Treffers zum 4:1 sehen, als Tammo Winkler eine Vorlage von Frank Engel verwertete, wobei er den Ball vehement über die Linie drückte. Der dabei anwesende Torwart konnte von Glück sagen, nicht mit ins Netz gewuchtet worden zu sein.

Aber Hansa konnte an diesem Tag nicht nur schmackhaft rustikal, sondern auch delikat grazil Auftreten. Dem Tor zum 5:1 ging eine herrliche Ballstaffete voraus. Eingeleitet von Roman Emmerling lief der Ball über 4 Stationen nahezu direkt, ehe er in Derya Kahraman den dankbaren Abfinder fand. Ein wahrlich schöner Treffer!

Als Aperetif reichten die Herren Winkler und Tucic noch zwei weitere Treffer. So klang das Spiel aus und Hansa riss am Ende jubelnd die Arme hoch.

Heute war Hansa Hansa, aber wie es nächstes Mal aussieht bleibt abzuwarten. Die Suche nach Konstanz geht weiter!

Aufstellung: Gladis – Dieng, Meiser, Borchert, Rauch – Engel, Emmerling, Tucic, Winkler –
Ilhan (46. Fischer), D. Kahraman (ab 15.)

Tore: 1:0 Winkler (15. Rechtssschuss, D. Kahraman), 2:0 Ilhan (41. Rechtsschuss, Tucic), 2:1 (43.)
3:1 Tucic (49. Linksschuss), 4:1 Winkler (53. Rechtsschuss, Engel), 5:1 D. Kahraman (64. Rechtsschuss, Winkler), 6:1 Winkler (74. Rechtsschuss, Engel), 7:1 Tucic (83. Linksschuss, D. Kahraman)

Karte(n): Emmerling (gelb)

Spieler des Spiels:

Tammo Winkler – lief, trotz Krankheit, unermüdlich die Linie rauf und runter und fand dabei noch die Zeit 4 Scorerpunkte zu sammeln! Respekt!

UND

Jesko Borchert – wäre ein Statistiker anwesend gewesen, er hätte sicher eine gewonnene Zweikampfquote von 99% ermittelt! Bärenstark!

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