Der Wille war da, dass Quentchen Glück hat gefehlt

23. Spieltag: TSV Helgoland 97 I – FSV Hansa 07 1:1 (0:0)

Sonntag, 22 Grad, Sonne, gute Laune, Rüde Hagelstein zeitgleich im Berghain Garten, ein riesiges ausverkauftes Stadion und Rasen. Was will man mehr, dachte sich das sympathischste Fußballteam Kreuzbergs. Perfekte Bedingungen, um die Siegesserie von 2 Siegen auf 3 Siege in Folge auszubauen.Die Hansa Elf musste aber wieder erneut auf den besten Spielmacher der Liga, Verzeihung der Welt, Henrik Wichmann verzichten, der in jedem Spiel als bester Spieler vom Platz gehen könnte und als wäre das nicht schon schlimm genug, musste auch noch Tom Neubauer passen, weil er sich einen Tag zuvor, in einem Freundschaftsspiel eine Bänderdehnung zugezogen hat. So konnte dieser dann nur mit einem weinenden Auge das Spiel von draußen beobachten,  schließlich hatte er sich riesig auf den Rasen gefreut. Nichtsdestotrotz. Der Arbeitgeber sagt ja immer so schön:“ Jeder ist ersetzbar“. Somit stieg erneut der sehr starke Newcomer Sebastian Niehoff ins Boot, der vor zwei Wochen sein Debüt-Spiel für Hansa gegeben hatte und durch sehr gute Leistungen glänzen konnte. Die ersten 20 Minuten waren aber zunächst genauso holprig wie der Rasenplatz selber. Ein Paar Chancen, ein paar Fouls.

Dann aber wurde Weikardt wunderschön in Szene gesetzt. Kurz vor dem Torwart kam er leider nur noch mit den Zehnspitzen an den Ball und schoss den Torwart an, der ins Aus parierte. Hansa erarbeitete sich nun immer mehr Chancen. Der immer überragende Öktem wurde über links außen geschickt, der dann punktgenau auf Weikardt flankte. Dieser hatte Probleme den Ball unter Kontrolle zu bekommen, legte dann im Strafraum nochmal weiter auf Akdogan, der leider nur den Abwehrspieler traf statt ins Tor. In der gleichen Zeit fiel Helgoland auch schon durch die erste gelbe Karte auf. Hansa kam nun immer besser ins Spiel und Weikardts Kopfball, nach Flanke des rauf und runter laufenden Niehoff, verfehlte das Tor. Der Gegner von der wunderschönen Insel Helgoland konnte sich nur durch Konter kleinere Chancen arbeiten. Ansonsten spielte sich fast alles in Helgolands eigener Hälfte ab. In der 40. Minute bekam Hansa auch mal einen Freistoß zugesprochen. Jeannest de Gyvés nahm das weiße Leder in die Hand, überprüfte nochmal den korrekten Luftdruck von 0,8bar, was anscheinend nicht jedem Schiedsrichter bekannt ist, und tritt diesen Freistoß in den Strafraum, wo bereits Öktem geduldig auf den Ball wartete, aber den Ball per Kopf leider in die Arme des Keepers drücken konnte. Geduld, Geduld hieß die Devise. Ein sehr starkes Spiel machte auch wieder Büchner, unser Arzt dem die Frauen vertrauen. Er konnte sich Ende der ersten Hälfte sehr schön über rechts außen durchsetzen, nachdem er 2 Abwehrspieler wie auf einem Brasilianischen Karneval austanzte, bevor er zur einer Flanke ansetze, die knapp über das Dreieck segelte.

Neben dem Hansaspiel fanden bei diesen perfekten Wetter auch noch zahlreiche Open Air´s in ganz Berlin statt. Das viel zu überfüllte Licht & Liebe Open Air mit Aka Aka, Jake The Rapper, Format B um nur einige gute Dj´s zu nennen. Wichtelwerk im Sisyphos – There Is No Time To Regret 24h weekender im about blank und ein kleines sympathisches Open Air im Volkspark Fhain.

Trotzdem hieß es für Hansa weiter: „Wach bleiben“, was sich dann kurz nach Wiederanpfiff Weikardt zu Herzen nahm, der mit einen Zuckerpass von Niehoff bedient wurde, aber leider knapp am Tor vorbeischob. Die Wahrscheinlichkeit das Öktem trifft, wenn er allein vor dem Tor steht liegt normalerweise bei 110%. Diesmal sollte anscheinend alles anders sein. Öktem zog einmal mehr  11 Mann auf sich, einschließlich des Torwarts, ließ einen nach dem anderen stehen, die dann vor Erschöpfung umkippten und schoss. Der Keeper konnte aber irgendwie noch abklatschen und Weikardt kam nicht richtig an den Abpraller. Die Stimme des gegnerischen Torhüters wurde nach dieser Einzelleistung lauter und die Stimmung auf dem Felde hitziger. Auch Helgolands Zuschauer wurden nach dem 12 Bier immer lauter. Es sollte aber noch nicht aller Tage Abend sein und in der 75. Minute war es dann endlich soweit. Niehoff trat einen Eckball, der so elegant und punktgenau auf Weikardts Kopf fiel, so dass sich dieser in der Flugphase schnell noch einen neuen Kaffee aufsetzte, weil der Ball so lange in der Luft stand und Weikardt alleine am Fünfereck. Er brauchte einfach nur stehen bleiben und nicken. Zack und Tor. 1:0 for Hansa.

Minuten später, kurz vor Spielende bekam dann Helgoland auch noch einen Freistoß an der Mittellinie zugesprochen. Alle 22 Spieler auf dem Platz versammelten sich in Hansas Strafraum. Büchner verschätzte sich ein wenig als der Ball auf ihn zuflog und lief unter dem Ball durch. Somit hatte der Ball freie Bahn, um dem Tor immer näher zu kommen. Als das Leder dann auf den knallharten Rasenplatz aufsetze, hatte er noch soviel Kraft, um über die gesamte Hansa Abwehr drüber hinweg zu fliegen. Dort stand dann der Stürmer Helgolands und auf die Verwertung wartete. Er nahm den Ball dankend volley an und haute das Ding aus 2m ins Tor. Ausgleich in der 87.min.

So ging es dann leider auch in die 3. Halbzeit und Hansa musste sich mit einem Remis zufrieden geben.

Aufstellung: Haberecht – Kökyaprak, Borchert, Schachner – Rauch, Akdogan, Niehoff, Büchner,  Jeannest de Gyvés (70. Engel) – Öktem, Weikardt

Tore: 0:1 Weikardt (75., Kopfball, Niehoff); 1:1 (87.)

Karten: Öktem (gelb)

Bester Spieler: Schwer zu sagen. Alle sind durch sehr gute Aktionen aufgefallen und haben volle Einsatzbereitschaft auf ganzer Linie gezeigt.

(Autor: Tomster)

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