Hansa-Gesichter (I): Frank “Cuegel” Engel

frankySo ein Verein wie Hansa ist ja ein merkwürdiges Gebilde. Es gibt Mannschaften, Positionen, Laufwege und Trainer. Außerdem Satzungen, Formulare und Versammlungen. Nicht zu vergessen Bälle, Tore, Punkte. Aber wenn man sich aber auf die Suche nach dem macht, was Hansa wirklich ausmacht, sozusagen im innersten zusammen hält, dann landet man letztlich doch bei genau einer Sache. Den Menschen. Den Mitgliedern, den einzelnen Personen und ihrem Engagement, ihren Geschichten, ihren Marotten. Grund genug an dieser Stelle in loser Folge einzelne Hansa-“Gesichter” zu zeigen und kurz zu Wort kommen zu lassen. Den Anfang macht Frank “Cuegel” Engel, langjähriger Spieler und aktueller Co-Trainer der “Ersten” mit einem kurzen Interview:

Hallo Frank,
erzähl doch erstmal kurz wie und wann Du zu Hansa gekommen bist.

Zu Hansa bin ich 1992 gekommen, weil ich von der U1 aus in Fahrtrichtung Schlesisches Tor – ich hab , als ich nach Berlin gekommen bin, zuerst bei einem Freund in der Oppelner Str. gewohnt – immer den Platz gesehen habe und als amtierender Uni-Meister von Tübingen sowieso wieder Fußball spielen wollte. Also bin ich Mittwochs einfach mal hin und schwuppdiwupp war ich bei der Uni-Mannschaft “Seitenstich”, die sich hauptsächlich aus Spielern der dritten und teilweise der ersten Männer-Mannschaft von Hansa 07 zusammengesetzt hat. Nach gut einem Jahr hat die erste Mannschaft mal eine Art Vorbereitungstraining mittwochs gehabt, wo ich mit der dritten ein Abschlußspiel gegen sie bestritten habe. Danach war dann klar, daß ich es endlich mal wissen wollte und bin mit knapp 24 in meinen ersten und bisher einzigem Fußballverein eingetreten.

Und heute, 16 Jahre später, spielst Du in welcher Mannschaft welche Position?

Eigentlich noch immer nur “Erste”, im linken oder zentralen Mittelfeld oder linker Verteidiger. Außerdem bin ich da mittlerweile Co-Trainer

Wenn man so lange hier ist kann man doch sicher auch von großen Erfolgen berichten, oder?

Klar! Da ist einerseits der Aufstieg in die A-Klasse anno dunnemals. Und andererseits der Verbleib in derselben mit teilweise haarsträubenden Siegesserien am Ende diverser Spielzeiten, immer mit knapper personeller Besetzung und auf den letzten Drücker. Deswegen war der Abstieg letzte Saison nicht ganz so schrecklich, weil ich oft genug davor damit gerechnet hatte.

Welche Ziele hast Du denn noch mit oder bei Hansa?

Na erstmal der Wiederaufstieg und perspektivisch auch eine starke “Zweite”, wo dann die von mir verdrängten Spieler und Ben Praxis sammeln können…

Und was schätzt Du an Hansa?

Dass in den Vereinsräumen nicht mehr geraucht wird! Als Exraucher bin ich da ziemlich militant.

Was würdest du als erstes ändern, wenn Du hier das sagen hättest?

Ich hab doch das Sagen!

Hansa hat ja derzeit Mitgliederzuwachs und so fragen sich viele “Neue”, wie denn der bescheuerte Spitzname “Cuegel” zustande gekommen ist. Verrätst du es uns?

Ich habe mal bei einem Spiel in Buch unter Darkowitsch [gemeint ist Ex-Trainer Darko Vojnivic, ch.] ein Tor (mit rechts!) geschossen. Leider war mein Name auf dem Spielformular wohl undeutlich geschrieben war, so dass der Bucher Pressewart für die FuWo ein “Cuegel” daraus gemacht hat, liegt ja nah. Es war übrigens das 2:0, kurz danach sah einer von uns Rot und das Spiel endete 2:2.

Wer dich in den letzten Jahren aufmerksam beobachtet hat konnte feststellen, dass Du noch immer einen begnadeten linken Fuß hast. Zahlreiche Freistoßtore sprechen für sich. Also sag uns, was ist das Geheimnis eines sauber über die Mauer gezirkelten Freistoßes?

Eigentlich hab ich keine Ahnung, warum ich Freistöße kann. Als Erklärung mag dienen, daß ich als Kind und Jugendlicher nur auf Handballtore gespielt hab, was eine präzisere Schußtechnik erfordert als bei einem größeren Tor. Außerdem hab ich mir bei Ralle [Ralph Göritz, Ex-Trainer und heutiger 1. Vorsitzender, ch.] jahrelang immer vor oder nach dem Training Bälle geschnappt und mit einem Jugendtor als “Mauer” geübt. Ich hab vor allem darauf geachtet, das Tor zu treffen und dabei nicht nur zu schlenzen, und ab und zu klappt´s halt noch. Wichtig ist das Überwinden der Mauer und das Treffen des Tores, sonst nutzt die schönste Technik nix. Außerdem fand ich Uwe Bein genial, der hat reihenweise solche Situationen genutzt und es sah immer lässig aus…

Zum Schluß, mit welchen drei Begriffen würdest du Hansa charakterisieren?

Einfach Nur Geil!

Und hast du der (Hansa-)Welt sonst noch was mitzuteilen?

Ist alles gesagt, oder?

Frank, herzlichen Dank und alles Gute!