Hansa – Resurrection

11.Spieltag: FSV Hansa07 I – SV Müggelpark Gosen I 5:1 (1:1)

“Wir wolln die Mannschaft sehn…” hallte es nach Spielende über den Platz an der Wrangelstraße, und die Spieler ließen sich nicht zweimal bitten. Es war ein runder Abschluß eines Spieles, das einen hochverdienten Sieger hatte und das beste dieser Mannschaft seit langer Zeit.

Vom Anpfiff weg attackierte Hansa schon den Torwart der Gosener, so daß eine Beurteilung der spielerischen Fähigkeiten der Gäste über 90 Minuten nicht möglich war, denn die Gelb-Weißen ließen sie nicht spielen. Das seit einer Woche wieder vereinigte Sturmduo Öktem/Weikardt eröffnete in einem Tempo, das die gesamte Mannschaft mitriss und zu Chancen zuhauf führte. Bezeichnenderweise fiel die Führung durch Leclaire aber aus einer Abwehrhaltung, als er den Befreiungsschlag eines Abwehrspielers an der Strafraumkante blockte und der Torwart von der resultierenden Bogenlampe überrascht wurde. Davor und danach belohnten sich vor allem Öktem und Neubauer für ihren läuferischen Aufwand nicht und ließen beste Gelegenheiten in Serie liegen, scheiterten am starken Gästekeeper und an der Torumrandung – PLING. Dass Gosen mit seiner zweiten Torchance kurz vor dem Pausentee den Ausgleich erzielte, rundete die bisherige Saison auf unschöne Weise ab.

Doch diesmal kam alles anders, und der pure Wille paarte sich jetzt mit guten Ideen und wunderbaren Toren. Nach einer Weikardt-Flanke von rechts, die ungehindert durch den Strafraum segelte, nahm Jeannest de Gyvès den Ball mit der Brust auf und versenkte ihn über den Torwart unter die Latte – Traumtor! Sein Jubellauf ließ erahnen, wie befreiend dieser Treffer für ihn war, denn bis jetzt hatte Hansa jedes Pflichtspiel mit Beteiligung des PSG-Fans verloren, doch mit diesem Spiel endete sein Dasein als Pechmarie. Als dann Öktem – nach Gestochere im Fünfer – den Ball aus spitzem Winkel in den entlegenen Knick schickte, war jeder Zweifel über den Ausgang beendet und Hansa konnte noch zwei Tore nachlegen: Erneut Öktem nach Engelfreistoß und einer Weikardt-Kopfballablage, und gleich danach folgte der fußballerische Höhepunkt des Spiels, als Kökyaprak Engel mit einem Steilpaß durch zwei Verteidiger die Linie hinunter schickte und der Hansa-Rentner Weikardt mit einer Maßflanke bediente, die der Stümer per Kopf aus fünf Metern in die Maschen wuchtete und sich damit den hochverdienten Lohn einer unfaßbaren Laufleistung abholte.

Mit dem Schlußpfiff kam es dann zu der eingangs beschriebenen Szene, und es adelt die Mannschaft, daß die Spieler der zweiten Herren, die zuvor den Spitzenplatz in ihrer Staffel erklettert hatten und seit Wochen das heißeste Team im Verein sind, am intensivsten die Welle forderten. Hansa hat den Abstiegskampf voll angenommen und kann jetzt gegen Croatia II einen weiteren wichtigen Schritt aus dem Keller gehen.

Aufstellung: Hartmann – Akdogan, Schachner, Vissers, Kökyaprak – Neubauer (65.Duman, 71.Engel), M.Bektas (65.Wichmann), Leclaire, Jeannest de Gyvès – Öktem, Weikardt

Tor/e: 1:0 Leclaire (8.,Rechtsblock), 1:1 Bartz (43.), 2:1 Jeannest de Gyvès (46.,Rechtsschuss,Weikardt), 3:1 Öktem (63.,Linksschuss), 4:1 Öktem (72.,Linksschuss,Weikardt), 5:1 Weikardt (81.,Kopfball,Engel)

Karte/n:

Hansa-Spieler des Spiels: Trotz sehr guter Mannschaftsleistung in allen Zonen ragte Jörg Weikardt noch heraus und ist auf dem Weg zur Bestform.

(Autor: Fränkie)

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