Super Hansa Seven

15. Spieltag(7er Frauen): FSV Hansa 07 – FFC Berlin 04 4:1 (2:0)

Premiere Samstag Nachmittag an der Wiener Straße: Erstmals spielen die Hansa Seven ein zweites Mal gegen eine andere Mannschaft. Da die Verantwortlichen den Hinrundenstart lässigst von Ende August auf Anfang Februar verlegt hatten, waren die Erinnerungen an jenes Schneetreiben von Biesdorf noch frisch. Nüchtern betrachtet sind die Mädels vom FFC Berlin 04 vor drei Wochen mit uns Schlitten gefahren, haben zwei Mal eingenetzt. Kalt war’s und der Trainer hatte völlig verwachst.

Das Schneetreiben von Biesdorf
Das Schneetreiben von Biesdorf

Dieses Wochenende ist nun also der FFC bei uns zu Gast, kommt überpünktlich, macht Eindruck mit einheitlicher Trainingskleidung. Wer nicht kommt, ist ein Schiedsrichter. Wohl weil keiner angesetzt ist. Versteh’ ich nicht, macht mit den Frauen viel mehr Spaß, als irgendeine Männer-Kreisklasse zu pfeifen. Deshalb mach’ ich es selbst. An der Seitenlinie wird der Trainer, wie schon die Partie gegen den Adlershofer BC vor Wochenfrist zeigt, schlicht nicht gebraucht. Die Taktik steht und gewechselt werden kann nach der Uhrzeit, denn wer auch immer da im schwarz-weissen Trikot auf den Platz kommt, gibt von Sekunde eins 100 Prozent.

Die Startsieben bietet direkt zwei Überraschungen: Hannah, die sonst überall spielt, spielt heute auf links, und Maren ist nicht von Anfang an auf dem Platz. Für Kenner: das ist in etwa so, wie wenn der Heynckes den Robben auf der Bank lässt. Los geht’s mit Ragna – Torwartproblem gelöst – Yasmin und Maria und davor Hannah, Hanneke, Julia und Fanni.

Die glorreichen Sieben laufen, als gäbe es kein Sequel. Überzahl in Ballnähe und schnelles Umschalten. Die Leute vom Fach können sich vorstellen, wie das aussieht, wenn das läuft. Sechs zu eins Torgelegenheiten in der Anfangsviertelstunde, allein der verfluchte Cerberus Chancenverwertung! Julia an den Pfosten (7. Minute), die eingewechselte Lisa völlig frei ans lange Bein der Torhüterin (15.) usw. usf., da wird versemmelt und vorbeigeschossen. Kurz später macht es Fanni besser, unten links, rein das Ding, 1:0 (21.) Fanni ist es auch, die die nächste der zahlreichen Ecken schießt. Scharf hereingegeben, Lisa mit dem Dropkick ins lange Eck, 2:0 (25.).

Dann ist Halbzeit. Ein zufriedener Trainer holt ein euphorisches Team auf den Boden zurück. Auf Kleinfeld muss man auf das dritte Tor gehen. Wir verabreden Pressing für die ersten zehn Minuten.

Anpfiff Hälfte zwei. Kein Pressing. Hätten wir vielleicht einmal trainieren sollen, wie man das in etwa macht. So aber läuft das Spiel einfach weiter wie zuvor. Die Hansa-Frauen sind am Drücker, erarbeiten sich Chancen, belohnen sich nicht. Eine gefühlte Ewigkeit später erlöst uns unsere Nummer 10: Gewuselbildung im gegnerischen Strafraum, Hannah scheitert noch, ehe Julia das Ding irgendwie über die Linie bugsiert (39.). Ältere Semester erinnern sich an einen Treffer von Werner Dreßel aus dem Jahre 1982.

Die nächsten zehn Minuten sehen, wie sich die Hansa Seven weitere Chancen erarbeiten. Allein Hannah hat die Pille zwei Mal pfannenfertig auf dem rechten Schlappen, scheitert an sich selbst und dem Pfosten. Kaum verwunderlich, dass ihr zum Zuschauen gekommene Freund bei Abpfiff nicht mehr auffindbar ist. Unterdessen wechselt sich die gegnerische Trainerin ein, ein großer Griff in die Taktikkiste, denn kaum auf dem Feld bringt sie ihr Team mit fieser Picke auf 1:3 heran (50.).

Das Spielgeschehen stellt sie jedoch nicht mehr auf den Kopf. Maren erhöht mit schönem Gestocher in der 55. Minute auf 4:1 und das Ding ist durch.

 

So steht am Ende ein verdienter, nicht gefährdeter Sieg in einer guten, fairen Partie (kein Freistoßpfiff), die Lust auf mehr macht. Die Hansa-Frauen holen die ersten drei Punkte in 2012. Weiter geht es am Samstag, den 03.03., gegen Friedrichshagen.

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