Um es mit William Wallace zu sagen: FREIHEEEEEEEEEEEEEEEEIT

12. Spieltag: FC Grunewald II – FSV Hansa 07 II 1:5 (0:2)

Endlich wieder Fußball im Freien! Da gehört Hansa auch hin, ist das ja bereits im Vereinsnamen verankert. Die Sonne lachte und kurz überlegte man sogar, ob nicht doch die schicken Kurzarmtrikots mitgenommen werden sollten, aber dem Übermut konnte so eben noch Einhalt geboten werden. Zum Rückrundenstart also zum FC Grunewald II, der in der Hinrunde seine Visitenkarte in der Wrangelritze gelassen hatte. Die Hanseaten erinnerten sich an eine robuste Truppe, die man damals jedoch klar dominiert und mit 4:2 besiegt hatte.

Don´t mess with a highway tiger!

Ohne wirklich zu wissen, wie es denn eigentlich um die Verfassung der Mannschaft bestellt ist, startete man in die Partie. Die etatmäßige Innenverteidigung fehlte komplett und so fand sich eine Abwehrreihe auf dem Platz wieder, die so noch keinerlei Erfahrung gemacht hatte, wie man miteinander agieren sollte. Doch Hansa fand gut ins Spiel, übernahm schnell die Initiative und war feldüberlegen. Bereits nach sieben Minuten dann die Führung. Der Schiedsrichter entschied 22 Meter in zentraler Position vor dem Tor auf Freistoß und als Roman Emmerling sich schon darauf vorbereitete den Hammer auszupacken, sah er den erhobenen Arm des Schiedsrichters. Eine kurze Pause, ein Fragezeichen über diversen Köpfen und plötzlich kam aus dem Nichts Dirk Lauer über rechts angerauscht, bekam den Ball von Roman Emmerling in den Lauf serviert und jagte das Spielgerät hart, flach in die lange Ecke. Aus der Not eine Tugend gemacht – 0:1!

Hansa blieb weiter am Drücker bis in der 15. Minute der Torwart der Gastgeber und Hansas York Wegerhoff ein unglückliches und blutig endendes Zusammentreffen im Sechzehner hatten. Die Folge war eine viertelstündige Spielunterbrechung, eine Platzwunde an Yorks Stirn (Laienzahnärzte unter uns erkannten Zahnabdrücke) und der Abtransport des Torwarts mit dem Krankenwagen, da seine Lippe wohl sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. An dieser Stelle sei dem FC-Goalie alles Gute und eine schnelle Genesung gewünscht .

Da oben ist sie, die Freiheit.

Danach war das Spiel erst mal etwas zerfahren und alle mussten sich neu ordnen. Gefährlich wurde es aber eigentlich immer nur, wenn Hansa Angriffe fuhr. Einer dieser Vorstöße über links landete dann bei André Tucic, der auf Engin Kahraman durchsteckte, der wiederum den Towart mit einem Schuss ins lange Eck überwand (30.). Nun war Hansa eindeutig Chef im Ring und der Ball lief mehrmals richtig gut durch die eigenen Reihen. Nur den Knockout, in Form eines dritten Tores, verpassten die Gäste noch vor der Pause zu setzten. So ging es mit dem 0:2 in die Kabine, in der es nur Kleinigkeiten zu korrigieren gab.

Zurück auf dem Feld wollte Hansa da weitermachen, wo man vorher aufgehört hatte, aber wie es dann oft so kommt. Keine fünf Minuten waren gespielt, als eine Schlafmützigkeit bei einer Standardsituation dazu führte, dass Grunewald den Anschluss schaffte. Doch Hansa war nicht gewillt, den Funken Hoffnung zu Mehr werden zu lassen und schaltete gleich wieder einen Gang hoch. Nach einem Eckball blieb der Schuss von Kai Schumann an einem Abwehrbein hängen, doch Roman Emmerling war da und schoss ein. Wieder zwei Tore vor für die Hanseaten. Keine zwei Minuten später luchste York Wegerhoff seinem Gegenspieler den Ball ab, lief Richtung Grundlinie und flankte butterweich an den langen Pfosten, wo Kai Schumann den Ball per Aufsetzer in die Maschen köpfte. Jetzt war der berühmte Drops gelutscht. Hansa boten sich noch mehrere gute Gelegenheiten, den Gastgebern so richtig die Bude voll zu hauen, aber der gnädige Gast begnügte sich mit nur noch einem weiteren Treffer, als Roman Emmerling einen Engin Kahraman-Freistoß an die Latte köpfte, den Rebound, aber dann einnetzte.

Der finale Pfiff des guten Schiedsrichters beendete eine ordentliche Partie der Hanseaten, die Lust auf weitere Erfolge gemacht haben dürfte. Nächste Woche führt die Berlin-Tour Hansa nach Spandau zum Tabellenschlusslicht FFV, das aber gerade einen überraschenden Punkt bei der SSG Humboldt erobert hat!!!

Aufstellung: E.Selk – Kreischer, Ralling, Meiser, Lauer – Schumann, Emmerling, Tucic (62.H.Bektas), Wegerhoff (58.Hoffmann) – E.Kahraman, Koch

Tore: 0:1 Lauer (7.,Rechtsschuss,Emmerling), 0:2 E.Kahraman (30.,Rechtsschuss,Tucic), 1:2 Zurdel (50.,Rechtsschuss), 1:3 Emmerling (54.,Linksschuss(!!!),Schumann), 1:4 Schumann (56.,Kopfball, Wegerhoff), 1:5 Emmerling (87.,Kopfball,E.Kahraman)

Karte/n: das wunderbar faire Spiel bedurfte nicht einer Verwarnung

Spieler des Spiels:
Dirk Lauer – der mit einem Geistesblitz den Weg zum 0:1 bereitete, es erzielte und eine insgesamt sehr engagierte Partie auf der rechten Seite spielte.
Roman Emmerling – der eine starke Partie vor der Abwehr bot und sich selbst mit zwei Toren und einem Assist belohnte.

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