Von A- und B-Noten

18. Spieltag: FSV Hansa 07 II – SV Treptow 46 II 4:2 (2:1)

Man of the match

Die Bewertung erfolgt durch zwei Noten, die A-Note für die technische Schwierigkeit des Programms, die B-Note für die Ausführung und die künstlerische Gestaltung des Programms. Die Note reicht von 0 (nicht teilgenommen) bis 10 Punkte (perfekt). Es erfolgt eine Skalierung in 1/10-Schritten. Da der Gegner als siegloses Tabellenschlusslicht antrat und Hansa zuletzt doch aufsteigende Form zeigte, wurde für die Bewertung doch ein etwas höherer Anspruch zu Grunde gelegt! Die künstlerische Gestaltung geriet eher zu einer pflichtbewussten Darbietung, die unter dem Motto “Mindestens, wenn nicht knapp weniger” aufgeführt wurde. Die Notenvergabe folgt am Ende des Berichts.

Das schon fast frühlingshafte Wetter, die unglaubliche Atmosphäre der berüchtigten Wrangelritze und die Hoffnung auf Tore, Tore und noch mehr Tore lockte doch enige Zuschauer ins weite Rund. Hansa, im Vergleich zum Sieg gegen Arminia, auf 3 Positionen verändert begann mit der Prämisse den Gegner in dessen Hälfte zu beschäftigen und Druck auszuüben. Dies gelang auch gleich sehr gut und noch ehe sich alle Zuschauer mit Bier und Wurst auf ihren Plätzen eingefunden hatten, zappelte der Ball bereits im Netz. Hasan Bektas wurde im Strafraum in einen Dreikampf mit zwei Gegenspielern verstrickt, der Ball sprang flipperartig zwischen Beinen und Körpern hin und her, schnellt plötzlich in die Luft und klatschte einem Spieler aus Treptow an den Arm. Der Schiedsrichter pfiff und zeigte auf den Punkt. Den sehr fragwürdigen Elfmeter verwandelt Hasan Bektas dann sicher – 1:0 Hansa nach 3 Minuten.

Schau was kommt geflogen

Danach spielte Hansa konsequent weiter, kam immer wieder gefährlich in die Nähe des Tores, blieb aber im Abschluss ohne Fortune. Engel, Sarikurt, Bektas, alle vergaben gute Chancen. Erst der gute Einsatz von Arne Ewald brachte dann die 2:0-Führung. Er luchste einem Gegenspieler den Ball ab lief noch ein paar Schritte und schloss dann wunderbar mit dem linken Fuß aus 18 Metern ab. Der Torwart streckte sich vergebens und das Netzt beulte sich unten links aus.

Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken kam der Schlendrian. Hansa schaltete einen Gang zurück, zog sich dezent aus den Zweikämpfen, spielte Fehlpässe, stand falsch und baute den Gegner auf. Plötzlich gewann Treptow die Oberhand und kam ein ums andere Mal gefährlich in die Nähe des von Christian Haberecht gehüteten Hansa-Tores. An der Seitenlinie schwoll die Halsschlagader des Trainers mehr und mehr an und platze fast, als ein schwer zu kontrolliernder Pass von Akgün Akdogan in der Vorwärtsbewegung zum Ballverlust von Alexander Boll führte, Ben Fischer das anschliessende Laufduell verlor und Christian Haberecht den Gegentreffer nicht verhindern konnte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff also ein Gegentor, das absolut unnötig war.

Die Standpauke in der Kabine schallte, wie die O2-Arena in der Nacht leuchtet!

Alles ist gesagt

Mit gewaschenen Köpfen kam Hansa aus der Pause, gewillt das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Tatsächlich war vom Wiederanpfiff weg zu spüren, dass Hansa sich hier nicht in die Suppe spucken lassen wollte. Das Geschehen verlagerte sich sofort in die Hälfte des SV Treptow. Ein schöner direkter Pass von Hasan Bektas brachte Ferdi Sarikurt zentral vor dem Tor in Schussposition und dieser versenkte den Ball eiskalt mit Schmackes im linken unteren Eck – 3:1. Nun rollte der Hansa-Express wieder und hätten in der Folgezeit die Herren Linke (2x), Ewald, Bektas, Gorelik oder Sarikurt etwas mehr Ruhe beim Torschuss bewahrt, Treptow hätte in der zweiten Hälfte ein Debakel erlebt. So blieben die vielen Chancen ungenutzt und der Abpfiff steckte schon in der Pfeife, als Treptow ein letztes Lebenszeichen setzte. Über links kam ein Angriff in Schwung, der trotz mehrmaliger Einwürfe nicht zu bremsen war, der Ball flog plötzlich in die Mitte, wurde abgewehrt, dann aber mit Wucht aus 16 Metern flach verwandelt. Begann jetzt das große Zittern? Nein, denn Hansa spielte an, der Ball lief schnell nach vorne, Pablo Gorelik umspielte einen Gegner, legte den Ball quer und Arne Ewald schoss aus 15 Metern ein – 4:2.

Dann war Schluss. Hansa hatte sich nicht mit Ruhm, aber immerhin mit 3 Punkten bekleckert. Ein wenig glanzvoller Pflichtsieg gegen einen fairen Gegner. Hansa wünscht dem SV Treptow 46 II viel Erfolg für die restliche Saison und zumindestens noch einen Sieg!

Die Jury gibt folgende Benotung bekannt:
A-Note: 5,3
B-Note: 6,4

So sehn Sieger aus

Aufstellung: Haberecht – Siegel, Fischer (55. Giese), Boll, Akdogan – Engel, Gorelik, Ewald, Alp (46. Linke) – H.Bektas (78. Yildiz), Sarikurt

Tore: 1:0 H.Bektas (3.,Rechtsschuss, Handelfmeter), 2:0 Ewald (20.,Linksschuss), 2:1 Sauerland (45.), 3:1 Sarikurt (51.,Rechtsschuss, H.Bektas), 3:2 Bolten (90.+1), 4:2 Ewald (90.+2,Rechtsschuss, Gorelik)

Spieler des Spiels: Akgün Akdogan – überzeugte mit einem sehr guten Zweikampfverhalten und schaltete sich, vor allem in der ersten Halbzeit, mehrfach gut mit ins Offensivspiel ein.

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