(Hannah Kannen) Samstag, 08. Juni, 13:30 Uhr in Friedrichshain. Endlich mal Sonnenschein. Endlich mal eine vernünftige Anstoßzeit. Endlich mal ein Auswärtsspiel, für das man nicht ins gefühlte Brandenburg fahren muss. Beste Bedingungen für die Hansa Seven, um im Saisonendspurt noch mal wichtige Punkte zu holen. Es ging gegen die Mädels vom Berliner Turn- und Sportclub, den Tabellenachten.
Die ersten zehn Minuten gehörten klar der Hansa Seven. Das Sturmtrio um Wiebke, Lisa und Marsha machte ordentlich Druck, alle drei haben sehenswerte Abschlüsse, die nur knapp das Tor verfehlten. Auf der anderen Seite läuft nicht viel zusammen. BTSC versucht es mit hohen Bällen, die Abwehr mit Rosina, Yasmin und Katha steht aber sicher und Ragna hat im Tor zunächst nicht viel zu tun. Eigentlich hätte in dieser Zeit schon das 1:0 aus Hansa-Sicht fallen müssen.
Ab Minute 10 fangen die Gegner jedoch an mitzuspielen. Ein Schuss aus 5 Metern wird gerade noch von Rosina geblockt, eine gut getretene Ecke findet glücklicherweise keinen Abnehmer. Nach einer Viertelstunde kommt mit Vreni und Melle neuer Offensivdrang ins Spiel der Hansa Seven. Die beiden holen direkt einen Freistoß raus, den Yasmin allerdings knapp neben das Tor schlenzt. Wieder nichts. In der Folge flacht das Spiel ab, vor den Toren passiert so gut wie nichts. In der Abwehr stehen Silke und Schmitti ebenso sicher wie ihre Vorgängerinnen, allerdings gilt dies auch für die Abwehr von BTSC. Beide Teams versuchen es mit Fernschüssen, die aber nicht wirklich gefährlich werden. Alle warten auf die Halbzeit, Co-Trainer Markus philosophiert schon über seine Kaugummis: „Wir sind ein Top-Team, deshalb brauchen wir auch Top-Kaugummis!“
Philipps Halbzeitansprache ist kurz, er ist insgesamt zufrieden, aber ein Tor muss her. Markus verspricht kaltes Bier im Falle eines Sieges. Das soll noch mal anspornen.
Aber so richtig kommt der Ansporn dann doch nicht auf dem Feld an. Die größte Chance der Hansa Seven kommt ausgerechnet vom Gegner, als der Torfrau in der 39. Minute in bester ter Stegen-Manier ein Rückpass durch die Lappen geht. Leider knapp vorbei. Die Mannschaften sind sich ebenbürtig, beide könnten hier theoretisch gewinnen. Die Gegnerinnen werden von ihrem Trainer angefeuert: „Ab nach vorne, ihr seid hier nicht im Urlaub!“ In der Folge kommen sie zu ein paar starken Chancen. Die Hansa Seven können sich jetzt bei Ragna für die Null hinten bedanken. Auf der anderen Seite fehlen der direkte Zug zum Tor und die Zielgenauigkeit.
Am Ende trennen sich der BTSC und die Hansa Seven in einem insgesamt fairen Spiel Null zu Null. Es war mehr drin, aber die Gegnerinnen hatten das Unentschieden verdient. Es bleibt zu konstatieren, dass man in der nächsten Saison an der Chancenverwertung und an der Gefährlichkeit der Ecken arbeiten muss. Aber zunächst steht noch ein packender Saisonabschluss an. Nächste Woche empfängt die Hansa Seven den Tabellenführer Hertha 03 (15. Juni, 16:15 Uhr in der Wrangelritze). Ein Sieg würde den Direktaufstieg in die Verbandsliga bedeuten – und das, obwohl das Team gerade erst seine zweite Spielzeit hinter sich bringt. Ein Top-Team eben, mit Top-Kaugummi.
P.S.: Co-Trainer Markus wurde übrigens am Ende weich und hat dem Team trotzdem kaltes Bier ausgegeben. Danke dafür! 😉