Spieler des Monats September 2008: Jörg Weikardt

Mit viel Übersicht: Jörg Weikardt

Auch die zweite Wahl zum „Hansa-Spieler des Monats“ hat einen verdienten Sieger gefunden: Hauchdünn aber dennoch setzt sich Jörg Weikardt gegen den August-Sieger Halil Duman durch. 28% der Stimmen reichten dieses mal zum Sieg, insgesamt wurden für 17 Spieler  Stimmen vergeben. Die besten Argumente hatte aber augenscheinlich Weikardt: drei Tore, ein Assists und eine Würdigung als Spieler des Spiels stehen für ihn im September zu Buche.

Wie Vorgänger Duman ist auch der 27 Jahre alte Jörg Weikardt noch nicht sehr lange bei Hansa. Der Mainzer Student zog erst vergangenes nach Berlin und fand sich im Oktober 2007 in der „Wrangelritze“ zum Probetraining ein. Dort überzeugte man sich schnell gegenseitig – Jörg mochte Hansa und Hansa mochte Jörg. Zu Beginn der Rückrunde der Saison 2007/2008 lief er erstmals für Hansa auf, kam in der Serie durch mehrere Verletzungen aber leider nur auf acht Einsätze. Doch dies hinderte ihn nicht daran wesentlich zum Aufstieg der 1. Herren beizutragen und in den acht Spielen satte zehn Tore zu erzielen – und damit gar bester Hansa-Torschütze der Saison 2007/2008 zu werden. Alleine fünf Treffer steuerte er zum 9:0 am letzten Spieltag der letzten Saison bei, ein Wert, der bei Hansa sicher nicht so bald übertroffen wird.

Das Fußball-Handwerk gelernt hat der laufstarke Stürmer in Hessen, genauer gesagt bei der SG Bremthal. Dort spricht man noch heute in den höchsten Tönen von ihm: „Er hatte zwar immer und immer wieder Anfragen von anderen, höher spielenden Vereinen (u.a. SV Wiesbaden) aber schlussendlich ist er seiner SG Bremthal treu geblieben. Ohne seine Tore und seine Kämpferherz wäre die SG Bremthal nicht da wo sie heute ist. In den schweren Zeiten hat er immer und immer wieder die Mannschaft angetrieben und entscheidene Tore geschossen.“ Alles spricht also dafür, dass Hansa ein echtes Juwel an Land gezogen hat.

Leider kann sish Jörg nicht voll auf den Sport konzentrieren. Der Studienplatz in Berlin blieb ihm verwehrt, daher pendelt er weiterhin nach Mainz, um sein Studium abzuschließen. Außerdem muss auch noch etwas Geld verdient werden, bei Hansa gibt es ja leider keine üppigen Prämien. Und doch hat sich gerade in den letzten beiden Spielen gezeigt, dass ein Jörg Weikardt schon in niedriger Normalform nur ganz schwer zu ersetzen ist. Und bei all dem Stress ist sein Einsatz für Hansa gar nicht genug zu würdigen.

Lauf-, schuss- und kopfballstark, mannschaftsdienlich und mit viel Übersicht ist Jörg ein Mitspieler wie man ihn sich wünscht. Ein Allrounder ohne echte Schwächen. In der hessischen Provinz kritisierte man lediglich seine stark unterentwickelten Fähigkeiten im „Knobeln und Würfeln“. Wie gut, dass man sich in Kreuzberg auch ohne solch archaische Riten betrinken kann.

Herzlichen Glückwunsch, Jörg.

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