The Flying Dutchman (Eine tragische Oper in drei Aufzügen)

15. Spieltag: FSV Hansa 07 – SV BVG 49 1:2 (1:0)

1. Aufzug:

Schon bevor Hansa am 15. Spieltag in See stechen konnte stand das Unternehmen „Dreier“ unter keinem guten Stern. Stammtorwart und 2. Offizier Haberecht litt (ohne Alkoholeinfluss) unter einer Art Seekrankheit und musste so auf das Abenteuer gegen die Mannen der SV BVG 49 verzichten. Dafür stellte sich der niederländische Defensivkünstler Eric Vissers zwischen die Masten und versuchte seinen Ruf als „Flying Dutchman“ zu festigen. In heimischen Gewässsern traf die Hansa-Crew also dennoch vollzählig auf die Gäste aus Lichtenberg und begann sofort die Enterhaken überzuwerfen und den Nahkampf zu suchen. Dies ließ sich auch gut an, nach fünf Minuten nutzte Matrose Halil Duman einen Strafstoß zur verdienten Hansa-Führung. Die Kreuzberger Jungs agierten in der Anfangsphase druckvoll und ließen die BVG gar nicht erst aus dem Hafen fahren.

2. Aufzug:

Nach zehn starken Gefechtsminuten flachte das Geschehen aber merklich ab. Die vorderste Reihe mit „Engine“ Kahraman und „Joe“ Öktem wirbelte zwar weiter, die anfängliche Schlachtordnung ging aber ein wenig verloren und die Unterstützung der hinteren Reihen fehlte zunehmend. Daher traute sich auch die BVG-Crew zu gelegentlichen Vorstößen, die allerdings die Verteidigungslinie um den 1. Offizier Paul Linke nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen konnten. Beide Mannschaften bekämpften sich also vornehmlich im Mittelfeld und auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Schaulustigen in der berüchtigten Meerenge „Wangelritze“ kamen also nur dank ausgeschenktem Glühwein auf ihre Kosten. Die Hansa-Matrosen boten derweil sowohl vor der Pause, als auch nach Wiederanpfiff nichts Erbauliches mehr: Ein geordnetes Angriffspiel fand nicht statt, stattdessen wurde nur noch wild und in alle Richtungen um sich geschossen. Gleichwohl hielt die Führung und erschien es noch immer möglich die Operation „Dreier“ erfolgreich abzuschließen. Insbesondere Vissers machte seine Sache prima, die Beobachter sprachen urteilten fachmännisch: „unkonventionell, aber gut“.

3. Aufzug:

Da BVG nun auch nicht wirklich zwingende Vorstöße präsentierte, gab die Hansa-Defensive der Sache dann doch die tragische Wendung. Statt eine eigentlich ungefährliche Kanonenkugel kompromisslos aus der Gefahrenzonezu befördern, sprang der 1. Offizier Linke etwas unkoordiniert unter ihr her. Dies überraschte Linksverteidiger „Pauli“ Selk so sehr, dass er das Ding nur nach vorne prallen lassen konnte. Dort wiederum – wenige Meter vor dem Mann zwischen den Masten – stand ein BVG-Angreifer und schoss leider keine „Fahrkarte“ sondern das 1:1. Derart ermuntert ließen sich die Gäste nicht zweimal bitten und drängten nun auf die Entscheidung, Hansa reagierte nur noch – und zwar konfus. Eine Weile hielt die Kreuzberger Defensive zwar noch, dann wurde Hansa mitten ins Herz getroffen. Der chancenlose Vissers musste mitansehen, wie er wieder aus kurzer Distanz überwunden wurde. Und auch wenn Hansa danach noch kurz versuchte sich aufzubäumen, letztlich wurde die Operation „Dreier“ ein vollständiger Fehlschlag.

Aufstellung: Vissers – A. Selk, Borchert, Linke, Akdogan – Huber, Duman, M. Bektas (55. Gorelik), Catal (75. Engel) – E. Kahraman,  Öktem (46. Weikardt)

Tore: 1:0 (5. Duman, Foulelfmeter, E. Kahraman), 1:1 (60.), 1:2 (79.)

Karten: Akdogan (gelb, Foulspiel), (wer noch?)

Spieler des Tages: Leider tat sich letztlich kein Hanseat besonders hervor.

Besondere Vorkommnisse: Vissers verknackst sich schon beim Aufwärmen zwei Finger.

Aktueller Tabellenplatz:10

[ratings]