Anfangs einige Schauer, später freundlicher

1. Spieltag: FSV Hansa 07 – Berliner Amateure 1:1 (0:0)

Die Beschreibung des gestrigen Wetters lässt sich problemlos auf den Saisonstart der ersten Vertretung von Hansa 07 in die Saison 2010/2011 übertragen. Zumindest ist das Remis im Kreuzberger Derby gegen die Berliner Amateure Hansas bester Saisonstart seit mindestens zwei Spielzeiten, wahrscheinlich sogar seit noch längerem. Doch der Reihe nach..

Trainer Ali Ilhan griff auf ein neuinterpretiertes  4-3-3 zurück und sah seine Elf beschwingt in die Partie starten. Nach nur wenigen Minuten hatte die Heimelf bereits die große Chance zur Führung als Dominik Wiemer gut freigespielt vor dem Gästetorhüter auftauchte, der aber seinen Versuch mit Glück und Geschick zur Ecke lenken konnte. Den folgenden oder darauffolgenden Eckball zirkelte M. Bektas direkt ins Tor, zumindest war das die Meinung in der Hansakurve, nur der Schiedsrichter sah das anders. Ob er drin war oder nicht wird wohl niemals einwandfrei geklärt werden können. So blieb es weiterhin beim 0:0 und nach ansehnlichem Beginn verlor Hansa wie so oft langsam aber sicher den Faden. Es schlichen sich mehr und mehr Unkonzentriertheiten und Abspielfehler im Spielaufbau ein, sodass die Amateure besser ins Spiel fanden und durch einen strammen Pfostenschuss eine erste Duftmarke hinterließen. Den Schuss hatte Schlussmann Christian Haberecht gekonnt an das Gestänge geguckt.

In der Folge hätte Gästestürmer Krüger Hansa „im Alleingang abschiessen können“ (Trainer Ilhan) als er einige Male aussichtsreich vor dem Hansa-Tor auftauchte. „Hat er aber nicht“ (Co- Engel). So konnte Hansa zumindest in Sachen Aluminiumtreffer ausgleichen als Käpt’n Andi Rauch einen Abpraller an der Box direkt abnahm und das Quergestänge erzittern ließ; das Tor wankte auch hier, fiel aber nicht. Schöne Floskel. Fast so schön wie Rolf Rüssmanns Bonmot: „Wenn wir schon nicht das Spiel gewinnen, treten wir ihnen wenigstens den Platz kaputt“. Hat zwar nix mit dem gestrigen Spiel zu tun, sollte aber aufgrund seiner Schönheit öfter mal grundlos zitiert werden.

Nach dem Seitenwechsel kam Julius Büchner auf rechts neu ins Spiel und sollte mehr Schwung über die Außen bringen, sah aber nach einem blöden Ballverlust im Spielaufbau zunächst den Gegentreffer über seine Seite fallen, wobei ihn dabei die wenigste Schuld traf.

Hansatrainer Ilhan versuchte mit einem Doppelwechsel noch zu retten, was zu retten war und brachte Wichmann und Neubauer für Strzoda und Hubmann. Als Tom Neubauer bei dem Versuch einen Ball zu erlaufen in die Büsche gestoßen wurde, riss er sich die Hand derart auf und blutete so stark, dass er direkt wieder runter und Hansa die Partie zu zehnt zu Ende spielen musste, da das Wechselkontingent bereits aufgebraucht war.

Hansa drängte nun mit mehr Vehemenz auf den Ausgleich, blieb aber im Abschluss weiterhin glücklos. Bis zur 81. Minute. Einen Freistoß auf Sechzehnerhöhe von rechts brachte Wiemer flach und scharf mit links in den Strafraum, die Amateure konnten nicht klären und Fred Leclaire krönte seine starke Leistung mit einem Tor zum Ausgleich.

In der Schlussphase spielten beide Teams mit offenem Visier und Hansa wäre beinahe noch der Siegtreffer geglückt als Henrik Wichmann sich auf rechts durchsetzte und von der Grundlinie auf den Fünfer zurücklegte. Leider bekam ein Gästeakteur noch die Gräten dazwischen und es blieb beim schlussendlich gerechten 1:1.

Ein Ergebnis, worauf sich aufbauen lässt. Nun gilt es sich weiter zu stabilisieren und die ersten drei Punkte nächste Woche in Blankenburg zu holen.

Aufstellung: Haberecht – Duman, Borchert, Leclaire, Pockes (46. Büchner) – Strzoda (55. Wichmann), Akdogan, Rauch – M. Bektas, Hubmann (55. Neubauer), Wiemer

Tore: 0:1 Krüger (68.), 1:1 Leclaire (83., Rechtsschuss, Wiemer)

Karten: Georg Hubmann (gelb, seine Visage gefiel dem Referee anscheinend nicht), Borchert (gelb), Wiemer (gelb).

Hansa-Spieler des Spiels: Fred Leclaire, räumte hinten kompromisslos ab und bügelte somit einige Fehler seiner Vorderleute wieder aus und traf auch noch zum Ausgleich.

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