14. Spieltag: SV Sparta Lichtenberg II – FSV Hansa 07 I 0:3 (0:1)
Es war 10.30 Uhr und -4°, die Bäume von Schnee und Raureif überzogen, als sich der Hansa-Tross eingemümmelt in das nicht weit entfernte Lichtenberg aufmachte. Die Kälte trübte so manche Vorfreude in Erwartung eines eisigen Platzes und Spiels, doch eine schöne Sportanlage mit neuestem Kunstrasengeläuf empfahl sich wärmstens. Des Trainers Augen blickten zufrieden durch die Kabine, denn ausbleibende Auslandspraktika oder Auslandssemester füllen plötzlich die Reihen der 1. Mannschaft und so etwas Unbekanntes wie Druck von der Bank macht sich bemerkbar. Natürlich wurde die Devise ausgegeben, den Schwung der letzten Woche mitzunehmen und den in der Tabelle weiter unten positionierten Gegner auf dessen kleinen Platz von Anfang an unter Druck zu setzen. Die Mannschaft wurde nur auf einer Position verändert. Vissers rutschte für den frisch vermählten Gruhn ins Team. Auf der Bank nahmen zunächst Akdogan, Bektas, Leclaire und Wiemer Platz. Die angeschlagenen Öktem und Wichmann bissen auf das Ibuprofen zwischen den Zähnen und konnten auflaufen.
Vom Anstoß weg dominierte Hansa den Gegner. Auch wenn zunächst keine Torchancen herausgespielt wurden, so lief der Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen und der Gegner wurde vom Tor weggehalten. Eine erste Annäherung an das gegnerische Tor lief über Neubauer, dessen Schuss jedoch das Gehäuse verfehlte. Danach war es Vissers, dem sich nach Ecken zweimal die Chance zum Abschluss bot. Auf der anderen Seite klärte Haberecht einmal sicher gegen einen anstürmenden Gegner. Lichtenberg machte schnell deutlich, dass sie mittels körperlicher Härte gegen den Gegner vorgehen wollten. Die Fouls und die Freistöße um den 16er herum häuften sich. Der Druck von Hansa 07 wuchs. Mitte der Halbzeit schlug Duman einen dieser Freistöße von außen scharf auf das Tor. Vissers irritierte den Torhüter ohne den Ball zu berühren und der Ball schlug unhaltbar ins Tor ein. Nun folgten jedoch keine wütenden Angriffe aus Lichtenberg. Hansa setzte weiter den Gegner unter Druck und drängte auf das 2-0. Zweimal war es Weikardt, der im 16er ungenau den letzten Pass spielte. Irgendwann bekam der Gegner die fällige erste gelbe Karte und Hansa einen Freistoß aus aussichtsreicher Position, den Öktem Richtung gegnerischen Winkel zirkelte, aber ebenso hervorragend vom Torwart pariert werden konnte. So ging man mit 1-0 in die Halbzeit. Warme Worte.
In Erwartung eines nun anstürmenden Gegners wurden die Abwehrreihen direkt nach dem Anstoß attackiert, Öktem jagte dem Gegner den Ball ab, passte auf Weikardt, der den Ball auf den eingewechselten Wiemer durchsteckte, dieser jedoch frei vorm Torhüter mit wohl noch kaltem Lederschuh den Ball am Tor vorbeischerbelte. Dies war jedoch ein deutliches Signal an den Gegner, der in der 2. Halbzeit zu keiner großen Torchance mehr kommen sollte. Hansa beherrschte das Mittelfeld und die schon letzte Woche überzeugende Abwehrreihe stand auch dieses Wochenende sicher. Chancen ergaben sich nach Standards, abermals Vissers, der mit der Hacke am Torwart scheiterte und aus dem Spiel heraus. Öktem spielte sich auf altbekannte Weise im Strafraum frei, wartete bis Weikardt in guter Position freigelaufen war und passte von der Grundlinie so fest, dass dieser den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Der Auswärtssieg rückte näher und Hansa lies nicht locker. Mittlerweile waren Leclaire für den gelbverwarnten Büchner und Bektas für de Gyvès im Spiel. Nachdem Weikardt seinen Gegner überlief, wurde er von diesem im Strafraum zu Fall gebracht, der Schiri pfiff, der Gegner protestierte und Öktem verwandelte. Kurz darauf wurde der gegnerische Libero mit gelb-rot vom Platz gestellt, nachdem er einen taktisch klugen, schnell ausgeführten Freistoß Richtung Nahtstelle durch ungenügenden Abstand unterband. Dem Schiri blieb leider keine andere Wahl, schließlich hatte er erst 5 Minuten zuvor, Leclaire für das gleiche Vergehen verwarnt. Hansa nun mit einem Mann mehr boten sich noch weitere Chancen. Zweimal Öktem per Kopf, einmal Weikardt ebenso an die Latte hätten das Ergebnis hochschrauben können. So belohnten sich der Torwart und die Abwehrreihen mit einem Zu-Null-Spiel und mit der Verdopplung des Punktekontos innerhalb von vier Spielen steht Hansa nun etwas besser in der Tabelle dar.
So macht es Spaß. Es macht sich bemerkbar, dass die Mannschaft seit einiger Zeit regelmäßig zusammen trainiert, keine Ausfälle kompensieren muss und der Spaß sowie der nötige Ehrgeiz zurückgekommen sind. Nun gilt es an den Defizite zu arbeiten und weiter zusammenzurücken, denn drohende Ausfälle gilt es weiterhin als Mannschaft aufzufangen.
Aufstellung: Haberecht – Duman, Kökyaprak, Vissers, Büchner (60. Leclaire) – de Gyvès (65. Bektas), Wichmann, Rauch, Neubauer (46. Wiemer) – Öktem, Weikardt
Tore: 0:1 Duman (25., Rechtsschuss), 0:2 Weikardt (55., Rechtsschuss, Öktem), 0:3 Öktem (75. Linksschuss, Weikardt)
Karten: Büchner, Leclaire
Spieler des Spiels: Rauch und Wichmann, die zusammen viele Bälle abfingen und schnell den Spielaufbau ankurbelten.
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