2. Spieltag: FSV Hansa 07 I – RW Hellersdorf II 4:1 (3:0)
Endlich wieder ein Heimspieltag in der Wrangelritze. Es war das erklärte Ziel der 1. Herrenmannschaft von Hansa 07, den Startrekord von 3 Punkten auf 6 Punkte auszubauen. Der Gegner aus Hellersdorf gewann ebenfalls sein Saisondebut überzeugend mit 3:0, sodass man einen Gegner auf Augenhöhe erwarten konnte, auch wenn die Mannschaft aus Hellersdorf als Aufsteiger anreiste. Bis auf den verletzten Golenia, der durch Niehoff von Beginn an ersetzt wurde, verließ sich Coach Ilhan auf die Anfangself des letzten Spieltages.So begannen die ersten 20 Minuten ähnlich wie die ersten 20 Minuten in Schöneberg. Hansa kam zu keinen großen Chancen. Der feine Unterschied lag dieses Mal jedoch darin, dass von Beginn an, das Spiel kontrolliert wurde. Die sichere Abwehr spielte ruhig von hinten heraus, Ball und Gegner wurde laufen gelassen und der Spielaufbau mit Kurzpässen gestaltet. Aber auch die Hellersdorfer Hintermannschaft stand anfangs sicher, nur eine gewagte Grätsche im eigenen Sechzehner sorgte für kurze Unruhe, der souveräne Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen.
Ein erstes Ausrufezeichen setzte Öktem, als er sich schön um seinen Gegenspieler wandt, sein Schuss aus der Drehung rauschte jedoch übers Tor. Nur zwei Minuten später war es erneut Öktem, der wieder seinen Gegenspieler ausspielte und vom gegnerischen Bein getroffen zu Boden ging. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Muhammet Bektas, bereits in der Vorbereitung ein sicherer Elfmeterschütze, legte sich den Ball zurecht, schickte den Torwart in die falsche Ecke und verwandelte zur 1:0 Führung.
Kurze Zeit später folgte die erste Aufregung im Hansa-Strafraum. Hellersdorf reklamierte ein Handspiel und bestätigte die ewige Diskussion um unfreiwillige oder bewusste Bewegungen von Händen und Armen hin zum Ball oder weg zum Schutz, ach keine Ahnung, die Regelung bleibt immer wohl auslegungssache. Der Schiedsrichter pfiff jedoch nicht.
Hansa hingegen spielte unbeirrt weiter und bestätigte eine Qualität aus dem ersten Saisonspiel, die der Effizienz, in den Jahren zuvor eher eine Stärke der gegnerischen Mannschaften. So fiel Akdogan in der 41. Minute der Ball vor die Füße. Ein kurzer Blick Richtung Tor genügte ihm, um mit einem überlegten Innenspannschuss, den Ball aus 20 Metern Entfernung unhaltbar im gegnerischen Winkel unterzubringen. Danach musste er sich aus der Jubeltraube von ganz unten freikämpfen, während draußen Weikardt mutmaßte, nun wirklich endgültig sein Knie an den Nagel zu hängen. Zu Recht!
Von der Führung beflügelt, spielte Hansa weiter nach vorne und Duman nutzte nur zwei Minuten später einen Torwartfehler nach einer Ecke zur 3:0 Führung. 3 Tore aus 3 Chancen, das gab es nun selten. Mit dieser Führung ging Hansa in die Halbzeitpause.
Aus der Halbzeitpause kommend, war es nun das Ziel, die Führung sicher herunterzuspielen und die erwarteten Räume für Konter für sich zu nutzen. Direkt nach Wiederanpfiff kam Hansa direkt zu einer Ecke. Duman schlug diese scharf auf den kurzen Pfosten, Muhammet Bektas stieg hoch, der Kopfball flog aufs lange Eck, der Torschrei war auf der Auswechselbank schon in manchem Munde, doch ein gegnerischer Spieler konnte artistisch mit der Hacke auf der Linie klären. Postwendend ergab sich jedoch für Hellersdorf eine Ecke. Die Ecke kam gesegelt und der 1:3 Anschlusstreffer konnte per Kopf erzielt werden. Die Anfälligkeit bei Standardsituationen bestätigte sich einmal mehr. Doch wer nun auch erwartete, dass sich bei Gegentoren eine wachsende Unsicherheit innerhalb der Hansamannschaft breitmachte, wurde nicht bestätigt. Hansa spielte weiterhin ruhig und konzentriert weiter, dem Gegner wurde so schnell keine weiteren Möglichkeiten zugestanden. Im Gegenteil, Hansa versuchte nun über die Außen kommend, die Entscheidung zu erzielen. In der 67. Minute flankte so der eingewechselte Büchner auf den ebenfalls eingewechselten Neubauer, der mit seiner Direktabnahme jedoch über das Tor schoss.
In der Folgezeit ergab sich viel Mittelfeldgeplänkel ohne entscheidenden Torraumsznenen. Für die nächsten Aufreger sorgte dann Hellersdorf. Eine Viertelstunde vor Schluss konnte sich Haberecht auszeichnen, als er eine eins gegen eins Situation per Fußabwehr zur Ecke klärte und nur kurze Zeit später einen Distanzschuss entschärfte. In dieser Zeit beschränkte sich Hansa auf Ballkontrolle und versäumte es dabei, den Gegner weiterhin unter Druck zu setzen. Doch es kam nie das Gefühl auf, dass sich der Gegner zurück ins Spiel kämpfen könnte, denn in den entscheidenden Mannschaftsteilen wurden viele Zweikämpfe gewonnen und dem Gegner wenig Raum gelassen. Erst in den Schlussminuten ergaben sich wieder einige Chancen auf Hansa-Seite, so verzog Neubauer nach schönem Zuspiel von Öktem per Fernschuss und Öktem erzielte per Kopfball nach Ecke von Büchner in der Nachspielzeit seinen vierten Saisontreffer zum 4:1 Endstand.
Hansa baute damit überzeugend den Startrekord aus. Ja, wir sind angekommen in der neuen Saison aber weiter geht’s!
Aufstellung: Haberecht – Vissers, Ersoy, Borchert – Niehoff (60.Büchner), Rauch, M. Bektas, Akdogan – Duman (67.Neubauer), Öktem – Yildirim (76.H. Bektas).
Tore: 1:0 M. Bektas (33.,Rechtsschuss,FE,Öktem), 2:0 Akdogan (41.,Rechtsschuss), 3:0 Duman (43.,Rechtsschuss), 3:1 Gerson (47.,Kopfball), 4:1 Öktem (90.+1,Kopfball,Büchner)
Karten: Öktem (gelb/Ball wegschlagen).
Spieler des Spiels: Wieder war es die gesamte Mannschaftsleistung, die den Ausschlag gab. Das mag vielleicht abgedroschen klingen, spricht aber für die momentane Ausgeglichenheit und Stärke. Vielleicht lässt sich Borchert herausheben, der viele Zweikämpfe gewann, oftmals anspielbar war und Ruhe ausstrahlte.
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