(von Eric ‚Flying Dutchman‘ Vissers)
1. Pokalhauptrunde: SV Berliner VB 49 – FSV Hansa 07 0:2 (0:0)
Alle Berliner haben es gemerkt – der letzte Sonntag schenkte uns perfektes Wetter: zum Grillen, Baden, Trinken, und für die Erste von Hansa 07: zum Kicken. Denn an diesem Sonntag traten wir zum Pokalspiel beim Bezirksligisten SV Berliner VB 49 an. Ein Sieg und wir wären in der 2. Pokalhauptrunde – zum ersten Mal seit gefühlten 100 Jahren!Manche von uns konnten sich noch an den letzten BVB-Besuch vor zwei Jahren erinnern, als der bereits gekrönte Aufsteiger uns ohne echte Mühe 2:0 schlug. Die meisten Spieler von BVB rochen damals noch nach Alkohol (ich kann mich noch gut erinnern, ich spielte damals Manndecker), da sie am Abend zuvor den Aufstieg in der Bezirksliga gefeiert hatten. EGAL! Also, Sonntag war ein neues Spiel und wir hatten am Donnerstag entschieden, erst mal unsere 2. Herren zu unterstützen, die zuhause antreten sollten. Aber das Spiel wurde abgesagt, da der Gegner nicht genug Spieler zusammen bekam. Kurze Gratulation an unsere 2. Herren, souverän gemacht!
Nun zum Spiel. Die erste Herren hatte wegen Verletzungen, Urlaub, Krankheiten etc. viele Ausfälle zu beklagen. Aber der Trainer setzte Vertrauen in das System, das er der Ersten schon so lange versucht beizubringen, und es war ihm letztendlich egal wer auf welcher Position spielen musste. „Neu“ dabei war Stephan Mann der Ex-ex-ex-Torwart von vor ein paar Jahren (vor meiner Zeit), der entschieden hatte, die erste Herren von Hansa für den fehlenden Keeper Haberecht zu unterstützen. So nice of him! Das Spiel wurde von einer Schiedsrichterin gepfiffen, und von 21 Männern auf dem Platz mit einem Ball gespielt. Yep, 21(!) Männer, und zwar gute 15 Minuten lang. Denn unser französischer Maestro Maxime Jeannest de Gyvés hatte kurz vor Spielbeginn noch einen kleines Geschäft zu erledigen, und wurde dabei leider auf der Toilette eingesperrt!!!
Die erste Halbzeit brachte ein offenes Spiel, das schnell hin und her ging, auf einem riesigen Platz aus feinstem Naturrasen. Der Gegner hatte einige Torchancen, die jedoch Stephan gut parierte, der Pfosten rettete oder die Abwehr klären konnte. Auch Hansa kreierte gute Chancen – vor allem über die rechte Seite wo Büchner schöne Flanken lieferte. Bei Bällen aus dem Zentrum hatten wir leider das Pech, dass immer Abseits gepfiffen wurde, was mitunter schon ein wenig irritierte…
Zu Halbzeit stand es dann 0:0. Man merkte schon hier, dass der Gegner etwas müde wirkte. Entweder hatten die BVBler eine anstrengende Woche gehabt oder sie hatten die Kreuzberger Wrangelkicker unterschätzt. Die Schiedsrichterin war ab und an überlastet dank ständigem Geschrei vom beiden Teams, Spielern und Trainern. Und deshalb entschieden wir in der zweiten Halbzeit mal unseren Mund zu halten.
Als beide Mannschaften (22 Spieler!) zur zweiten Hälfte auf den Platz kamen, hatte sich die Sonne entschieden extra viel zu scheinen. Es waren gefühlte 30 Grad und kein Lüftchen rührte sich. Aber das sollte uns nicht stören, weil wir da weiter gemacht haben wo wir aufgehört hatten – nur mit den Unterschied, dass wir die Schiedrichterin in Ruhe ließen. Schönes Kurzpassspiel und schnell die Seiten gewechselt. Der Gegner beschränkte sich auf lange Bälle, die aber gelegentlich gefährlich im Hansa-Strafraum landeten – wieder wurden Pfosten und Latte getroffen.
Das war dann eine Warnung für uns, wir wollten diesmal eine Verlängerung vermeiden. Und wir machten weiter: kurze Pässe und das Spiel weiter kontrollieren. Von links nacht rechts, und dann wieder zurück nach links. Bis der Ball links kurz vor dem Sechzehner bei Maxime landete, der dann den Ball mit voller Wucht (etwa 70 km/h mehr als Akgün letzte Woche) ins obere Eck platzierte. Hansa war total apeshit!
Ich kann mich leider nicht mehr erinnern wie Maxime das zweite Tor gemacht hatte, aber es resultierte angeblich aus einer schönen Vorarbeit aus dem Zentrum nach rechts, wo Yusuf den Ball dann im Sechzehner auf Maxime zurückspielte, und der mit viel Zeit und Ruhe den Ball dann zwischen Torwart und Pfosten versenkte. Was für ein Erleichterung! 0:2 für Hansa 07!
Dabei ist es dann auch geblieben. Wir hatten die Chance den Ball in unseren eigenen Reihe zu halten, waren aber doch ab und zu etwas naiv und wollten unbedingt noch ein drittes Tor drauflegen … was dieses Mal nicht nach hinten losging. Der Gegner steigerte zum Schluss nochmal seine physische Gangart, so dass wir echt Glück hatten, dass sich keiner ernsthaft verletzte. Und auch die Schiedsrichterin war dann sehr glücklich, dass es endich vorbei war, glaube ich.
Was man von diesen Spieltag mitnehmen kann ist:
1. Sperre einen Franzosen ein, und er dankt es mit zwei Toren.
2. Hansas Spielweise hat sich verbessert, und alle sind fast auf dem gleichen Niveau. So macht Kicken und Gewinnen richtig Spaß.
3. Verdammt war es heiß.
Aufstellung: Mann – Vissers, Ersoy, Borchert – M.Bektas, Akdogan, Rauch, Büchner, Jeannest de Gyvés (H.Bektas) – Yildirim, Neubauer (Beier)
Tore: 0:1 Jeannest de Gyvés (55., Rechtsschuss, M.Bektas), 0:2 Jeannest de Gyvés (65., Rechtsschuss, Büchner)
Spieler des Spiels: Maxime Jeannest de Gyvés – 75 Minuten, zwei Tore!
Besondere Vorkommnisse: Jeannest de Gyvés sitzt in der Toilette fest.
[ratings]