Schweinesieg = na klar, Tabellenführung!!

3. Spieltag: SC Charlottenburg II – FSV Hansa 07 I 1:2 (1:2)

Bisher scheint in der neuen Saison alles anders als zuvor. Hansas Erste gewinnt zum Auftakt, im Pokal, auswärts und auf Rasen. Selbst dann noch, wenn alles zusammen kommt.

Zum dritten Punktspiel der Saison ging es diesmal tief in den Berliner Westen zur Zweiten Mannschaft von SC Charlottenburg und das zu früher Stunde, Anstoßzeit 10h30. Alles beim Alten bleibt auf Kreuzberger Seite jedoch die personelle Inkonstanz, sodass das zuletzt so erfolgreiche Team gehörig durcheinander gewirbelt wurde. Pünktlich um 10h30 sollten schließlich nicht weniger als vier neue bzw. alte Gesichter ihr Saisondebüt geben. Mit Mikolaj „Mikki“ Kopociński und Felix Beier gab es sogar zwei Hansa-Debütanten und die hinterließen dabei gleich gehörigen Eindruck. Cengo Yücel gab sein gefühltes 87. Comeback. Herzlich Willkommen bei Hansa!

Aber der Reihe nach. Die Vorgabe, das Spiel von Beginn an mit gepflegten und geduldigem Kurzpassspiel zu kontrollieren, den Ball und Gegner bei Badeseetemperaturen laufen zu lassen, wurde zunächst gut umgesetzt. Nach 20 Minuten stand es schon 2:0 für Hansa. Zweimal kam eine gute Flanke über links, zweimal musste in der Mitte nur noch der Fuß hingehalten werden, so einfach kann Fussball sein. Torschützen Muhammet „Mo“ Bektas und wer kennt ihn nicht, der Star aus „Der alte Mann und der Zeh“, Cengiz „Cengo“ Yücel. Als Vorlagengeber betätigte sich beide Male Debütant Kopociński, stark!

In der Folgezeit schien die Mehrzahl der Hanseaten jedoch mehr mit der Auswahl der passenden Badeshorts für den Nachmittag am See beschäftigt zu sein, als mit Fußballspielen. Wenig Bewegung bei eigenem und gegnerischen Ballbesitz haben in der Regel nun mal zur Folge, dass der Gegenüber zu einem Übergewicht kommt und sich Torchancen erspielt. So auch an diesem Sonntag. Vor allem der allseits beliebte, wenn auch nicht sehr originelle, lang geschlagene Diagonalball von der Mittellinie stürzte Hansa das ein oder andere Mal in Verlegenheit. Und wie das (Fußball-)Leben so spielt, kam es dann unter freundlicher Unterstützung der Gäste aus Kreuzberg relativ prompt zum 1:2 Anschlusstreffer durch den SSC, 33. Minute. Hansa war jetzt sichtbar verunsichert und der Ausgleich lag in der Luft. Aber dieses Jahr ist eben doch einiges anders, Hansa beißt sich zurück ins Spiel und bringt die Führung in die Halbzeit.

Zur Pause gab Trainer Ilhan dann die Devise aus sich wieder auf eigene Stärken zu besinnen, den Ball laufen zu lassen und mit kleinen taktischen Änderungen sollte auch die Anfälligkeit bei langen Bällen behoben werden. Die zweite Halbzeit blieb dann in der Folge relativ ausgeglichen. Hansa konnte immer wieder gefällig kombinieren, ohne jedoch entscheidende Akzente zu setzen oder das Spiel zu entscheiden. Chancen ergaben sich vor allem, wenn sich Einzelkämpfer Yildirim durchsetzen konnte. Der Gegner aus Charlottenburg hatte zwar auch noch die ein oder andere Möglichkeit (Keeper Haberecht hielt hier gut), war schlussendlich jedoch nie stark genug, um den Ausgleich noch zu erzwingen.

Unterm Strich bleiben drei Punkte, auch und gerade bei einem sehr mittelmäßigen Spiel der eigenen Mannschaft. Aber genau das ist in diesem Jahr anders. Hansa gewinnt auch wenn man mal nicht die Sterne vom Himmel spielt und es eben mal über den Willen gehen muss!

Besondere Vorkommnisse: technischer Fehler bei der Ballannahme durch Betreuer „Schacki“ Schack; außerdem ein Kompliment an den jungen Schiedsrichter, der in seinem ersten Herrenspiel nie im Mittelpunkt stand.

Aufstellung: Haberecht – Vissers, Borchert (70. Min., Karayel), Beier – M. Bektas, Wichmann, Rauch, Kopociński – Major Tom Neubauer (75. Min., H. Bektas), Yücel (45. Min., Jaschke) – Yildirim

Tore: 0:1 M. Bektas (9., Rechtsschuss, Kopociński), 0:2 Yücel (17., Rechtsschuss, Kopociński), 1:2 Solmsdorf (33.)

Spieler des Spiels: Felix Beier. Der zweite Hansa-Debütant überzeugte durch eine gute und faire Zweikampfführung und einen ruhigen Spielaufbau. Kurz, war immer da wo, er als Verteidiger sein musste und behielt auch in brenzligen Situationen stets die Übersicht.

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