Von Moritz Fromm
„Wie sieht’s aus mit Material für eine Vorstellung auf der Website?“ Nach guter alter Berliner Tradition, haha Flughafen-Gag, dauert es halt was länger. Im September ist der Aufstiegstrainer Phillipp Pawelzik nach Ghana und Jakob Littmann rückte vom Spielfeld auf die Bank und bildet seit dem Sommer mit dem verbliebenen Moritz Fromm das halb neue Trainerduo. Da eine Vorstellung nach einer komplette Hinrunde nur noch wenig Sinn macht, folgt jetzt ein kurzer Hinrunden-Rückblick in Zahlen.
Letzte Saison war’s knapp, verdammt knapp. Als Aufsteiger hatten wir die Bezirksliga ein wenig auf die leichte Schulter genommen und hätten wir am letzten Spieltag nicht 9:0 gewonnen, sondern 9:10 verloren, wären wir direkt wieder abgestiegen. Eine gute Rückrunde mit 21 Punkten rettete uns am Ende knapp genug.
Diese Hinrunde erspielten wir 22 Punkte und damit unsere Beste Halbserie in der Bezirksliga. 7 Siege, 7 Niederlagen und am Ende das obligatorische Unentschieden. Tabellenplatz 8, 10 Punkte auf einen Abstiegsplatz. Die entscheidenden Zahlen lesen sich ganz gut und darauf kommt es im Fußball, egal in welcher Liga, nun mal an.
Ein Blick hinter die Punkte lässt jedoch noch mehr Schlüsse zu, als das Tabellenbild nach 15 Spielen. 6 von 7 Niederlagen waren mit einem Tor Unterschied. 2:3, 4:5, 2:3, 1:2: klingt nach Frust, war es auch. Festhalten lässt sich auf jeden Fall, dass wir in jedem Spiel, außer dem 1:5 Aussetzer bei TeBe, eine realistische Chance auf mindestens einen Punkt hatten. Nichtsdestotrotz waren alle Niederlagen mehr oder weniger verdient. Gegen Brandenburg und Club Italia waren wir zwei Topteams in 50:50 Matches unterlegen. Gegen Lübars, Grünau und BVB haben wir mindestens 45 Minuten gar keinen Zugriff auf das Spiel gefunden und hätten trotzdem jeweils einen Punkt mitnehmen können. Das Spiel bei Stern Britz war die ungekrönte Königin der Spiele unserer Hinrunde. Weitestgehend chancenlos 0:4 hinten, schossen wir in Unterzahl innerhalb von 25 Minuten 4 Tore, um dann mit der letzten Aktion des Spiel das 4:5 hinnehmen zu müssen. Ein absurder Spielverlauf mit einer trotzdem verdienten Niederlage. Allerdings sollten wir gegen alle Teams, die uns in 2016 geschlagen haben, eine Siegchance in 2017 haben.
Unsere Siege waren im Gegensatz zu den Niederlagen oft deutlich. 5:0, 5:1, 3:0, 3:0, 3:1, 3:2, 2:1 hieß es am Ende. 39 geschossene Tore sind ein guter Wert, 29 Gefangene aber auch deutlich mehr als letzte Rückrunde. Das Tor getroffen haben wir immer. Kein Mal stand die Null beim Gegner, allerdings waren wir in der Defensive nicht immer so stark, wie in der letzten Rückrunde. Aus einer großen Stärke, wurde zeitweise eine echte Schwäche. Wenn die Arbeit gegen den Ball allerdings klappte, dann gabs am Ende auch fast immer Punkte. Oben war die Reden von knappen Niederlagen gegen Topteams, dem sei hinzuzufügen, dass wir dem Tabellenführer FC Liria die einzige Niederlage der Hinrunde zufügten. Ebenfalls in einem 50:50 Match hieß es am Ende 2:1 für uns.
Diese Betrachtung der Niederlagen und Siege und vor allem die Tatsache, dass wir aus den ersten 8 Spielen 15 Punkte, aus den folgenden 7 nur noch 7 holten, lässt erahnen, dass durchaus mehr drin gewesen wäre. Ja und Nein, könnte man sagen. Nach den Erfahrungen der letzten Saison, haben wir in der Vorbereitung richtig hart gearbeitet und sind auf einer Welle des Erfolgs durch die ersten Saisonwochen gespült worden. Warmes Wetter, volle Kader und gute Spiele. Die Abgänge von Julius und Jojo, einige Verletzungen, das kalte Wetter und einige Rückschläge, warfen uns jedoch etwas aus der Spur. Wir sind richtig stark gestartet, haben aber erkennen müssen, dass wir nicht in der Lage waren das Niveau zu halten. Die ganz wichtigen Siege gegen Charlottenburg und Lichtenberg, umrahmt von bitteren Niederlagen, sorgten jedoch für einen versöhnlichen Abschluss der Hinrunde.
Ende Januar geht es wieder auf den Platz, da wo es bekanntlich zählt. Am 26.Februar empfangen wir Herthas Dritte in der Ritze zum Rückrundenauftakt. Eine der positivsten Entwicklungen der Hinrunde hat hoffentlich bestand. Es hat sich eine doch stets recht stattliche Zahl an Zuschauern zu unseren Heimspielen eingefunden. Aus den Sommer-Highlight gegen „Icke“ Häßler, dem Topspiel gegen den FC Brandenburg oder dem Derby gegen Südring, konnten wir auch in die kälteren Monate einige Zuschauer retten und das obwohl wir uns zeitweise Mühe gaben, die Ritze leer zu spielen.
Wir freuen uns auch in der Rückrunde über jeden, der sich mit Hansa, oder mit einem Spieler verbunden füllt. Auch wer einfach nichts mit seinem Sonntag anzufangen weiß, dem seien unsere Heimspiele wärmstens empfohlen. 13:15, umsonst, beste Sicht, faire Preise für Speis und Getränk und der Fußball wird auch immer besser. Versprochen.
See you in 2017. Freundschaft hin, Freundschaft her.