Höhenluft

Sorry, Hansa, die 7er-Frauen sind so spät dran wie sonst nur ihre Mannschaftsführerin – es ging einfach vieles viel zu schnell. Daher hier der erste Spielbericht, einer für alle, einer für den Saisonbeginn 2012/13. 

Hektische Mails im Juli: Habt ihr schon gehört? Wir sind in die Landesliga aufgestiegen. Wieso das denn? Naja, steht so bei fussball.de…

Wer mit -13 Toren aufsteigen kann, ist ganz eindeutig zu Großem in der Lage. Da macht es auch keinen Unterschied, dass neben den Hansa Seven noch die Teams von Pro Sport, RW Victoria Mitte, BAK und BTSC nach oben gefallen waren.

Wundertüte Landesliga: Direkt hinein ins Geschehen!

 

 1. Spieltag: 20.08., Sperber Neukölln – Hansa Seven

Die neue Saison beginnt im Gewerbegebiet Grenzallee gegen die langjährigen Landesligisten von Sperber. Hannah muss im Tor aushelfen, Rosina gibt ihr Debut hinten links. Kurz vor Ende der ersten Hälfte, in der sich die Hanseatinnen leichte Übergewichte erarbeiten konnten, verletzt sich Hannah und muss raus. Maria K übernimmt und rettet die Null in die Pause. Hannah kommt zur zweiten Halbzeit zurück und sieht ein schnelles Tor durch Elisabeth nach Doppelpfostentreffer  von LisaH (’33.). Zwanzig unterhaltsame Minuten später macht Vreni den Deckel drauf (’54., Julia). Sieg, drei Punkte und die Seven sind Tabellenführer. Da macht es auch keinen Unterschied, dass das zweite Spiel der Staffel erst Tage später angepfiffen wurde.

(Im Kader: Hannah – Rosina, Katharina, MariaK, Yasmin – LisaZ, LisaH, Vreni, Hanneke, Elisabeth, Julia)

 

2. Spieltag: 01.09., Hansa Seven – Pro Sport

Heimspielpremiere der Saison, zuhause geht es gegen die Angstgegnerinnen von Pro Sport – im letzten Aufeinandertreffen fiel der erlösende Siegtreffer erst 3 Minuten vor Schluss. Und wieder tun wir uns schwer gegen das kompakte Team aus dem Grunewald. Wieder ist wenig Brauchbares in den ersten 25 Minuten zu verzeichnen. Wieso pfeift der Schiri der Schiedsrichter fünf Minuten zu früh zur Pause? Der Uhrenvergleich zeigt eine Casio F-91W und einen Chronometer, welchen zu basteln Sigmund Riefler Ende des 19. Jahrhunderts sicher einiges an Mühe gekostet hat. Mitte der zweiten Hälfte dann die Schrecksekunde: die gegnerische Stürmerin ist alleine durch, läuft aber nicht etwa auf unsere Stammkeeperin zu, sondern auf Rosina, die ihr Debut im Tor gibt. Und pariert! Hansas Doppelschlag dann ganze 4 Minuten vor Schluss. LisaH trifft nach Vorarbeit von Maren (’56.), LisaZ nach Vorlage von Marsha (’57.). Thema durch. Saisonstart schon jetzt geglückt.

(Im Kader: Rosina – Yasmin, MariaS, MariaK, Maren – Vreni, LisaZ, LisaH, Marsha)

 

Pokal, Runde 2, 15.09., GW Neukölln – Hansa Seven

Es hat schon Tradition, dass die Seven im Pokal immer auswärts gegen Verbandsligisten spielen. Außenseiterrolle im Pokal Egal – wir freuen uns auf die Extraeinheit bei besten äußeren Bedingungen. Endlich ist wieder unsere Nummer 1 im Kasten und Ragna hält in Hälfte eins gut gegen eine Zahl gefährlicher Distanzschüsse. Anderes lässt die starke Abwehr um Yasmin nicht zu. Die Offensive kann sogar ein paar Nadelstiche setzen, was zu allgemeiner Zufriedenheit in der Pause führt. Schnell ist der Plan für Hälfte zwei gefunden: Dem Druck der Favoriten standhalten, um nach etwa zehn Minuten offensiv zu wechseln und mit aggresivem Pressing das dreckige 0:1 zu erzwingen. Hannah jedoch macht einen Strich durch des Trainers Rechnung, erobert in der gegnerischen Hälfte den Ball und hämmert ihn unhaltbar zur Führung ins Netz. Unser Plan ist dahin, ebenso der von Grün-Weiss, die nun wütend anrennen, aber entweder kein Durchkommen oder ihre Meisterin in Ragna finden. Schlusspfiff, Riesenfreude. Das Abenteuer Pokal kann in die nächste Runde gehen. Da macht es auch keinen Unterschied, dass Vreni ganz zufällig 10 Minuten vor Schluss mit Rot vom Platz flog.

(Im Kader: Ragna – Rosina, MariaS, Katha, Yasmin – Maren, Hanneke, Hannah, Vreni)

 

3. Spieltag: 26.09., Hansa Seven – BFC Dynamo

Verlegt auf einen Mittwoch beginnt die Partie gegen BFC um 19:45 Uhr in der Wiener Straße. Schon vor Anpfiff wissen die Hansa Seven, was es heißt, gegen Dynamo (ohne Mielke) zu spielen. Den üblichen etwa zehn Hansa-Anhängern stehen genauso viele Angereiste des Vereins aus dem Osten gegenüber und machen lautstark auf sich aufmerksam. Ein frühes Tor durch Julia (‚7.) weißt den Weg in dieser Partie. Als LisaH kurz nach der Pause auf 2:0 erhöht (Marsha, ’32.), ist der Keks schon gegessen. Abwehr gut, Angriff gut, alles gut. Nicht ganz, Hannah fällt mit Kreuzbandriss für lange Zeit aus. Du wirst uns fehlen. Wir freuen uns auf dein Comeback.

(Im Kader: Ragna – Yasmin, MariaK, MariaS, Rosina – Wiebke, LisaH, Hannah, Hanneke, Marsha, Julia)

 

4. Spieltag, 21.10., Spandauer Kickers – Hansa Seven; der eigentliche Spielbericht

Draußen am Brunsbütteler Damm, hinter Charly’s Hütte – dann links, ist es an diesem Sonntag noch verflucht früh, als wir uns gegen 9:30 Uhr einfinden (8:40 Uhr ab Hansa). Wir erwarten eine starke Heimmannschaft, scheiterte SpaKis Erste erst in der Relegation am Aufstieg in die Regionalliga. Wir spielen gegen die Dritte und auch die können zocken, haben aber kaum Antworten auf das konsequente Zweikampfverhalten und schnelle Passspiel, das die Hansa Seven zeigen. Die Mädels spielen richtig gut, kommen anfangs aber ebensowenig zu zwingenden Abschlüssen wie die Spandauerinnen. Je länger die Partie andauert, finden wir mehr und mehr ins Spiel, erarbeiten uns mittels geschickter Verlagerungen ein Übergewicht Höhe der Mittellinie. Ein traumhafter Doppelpass über links bringt in der 21. Minute das 0:1: LisaH auf Wiebke, die zurück zur Mitte und LisaH lässt der gegnerischen Torhüterin keine Chance. Dies ist auch der Halbzeitstand.

Halbzeit zwei sieht zunächst Spandau am Drücker. LisaH muss kurz das Feld verlassen, nachdem sie einen Freistoss per Kopf geklärt hat. Ihre Wieder-Einwechslung (Kleinfeld ist toll!) bringt das 2:0: Ragna schlägt den Abstoß weit über die Mitte, überrascht so die Spandauer Verteidigerinnen, Lisa läuft von der Seite ein und vollendet trocken. Ein 3:0 wäre noch möglich gewesen, wäre Katharinas Schuss nicht noch in letzter Sekunde von einer Abwehrspielerin geblockt worden. Ein 3:0 wäre möglich gewesen, hätte nicht die SpaKi-Torhüterin so gut gehalten. Am Ende gehen die Hansa Seven als verdiente Sieger vom Platz, bedanken sich bei fairen Gegnerinnen und dem wieder einmal starken Hansa-Anhang. Letzteres kann man gar nicht genug würdigen. Besonderer Dank geht an Markus.

(Im Kader: Ragna – MariaS, Katharina, MariaK, Yasmin, Rosina – LisaH, Wiebke, Julia, Vreni)

Später ereilt uns eine augenzwinkernde Nachricht des Vorsitzenden, warum wir in der Liga immer 2:0 spielen. Wir wissen es nicht. Es ist uns auch herzlich egal, solange wir unter der Woche wie wochends diese Formation am Start haben, die einfach verdammt viel Bock auf Fußball hat. Dass nach fünf Spielen, auch gegen einen Verbandsligisten und drei gestandene Landesligisten, die Null noch steht, ist ein besonderes Gefühl. Nach vier Spieltagen fühlen wir uns sauwohl in der Höhenluft der Landesliga. Da macht auch nix einen Unterschied.

Die Hansa Seven spielen wieder am Samstag, 27.10., 16:15 Uhr, zuhause gegen SC Westend. Hansa, wir freuen uns, ein Teil dieses Vereins zu sein. Wir freuen uns, Hansa, auf euch!