20. Spieltag: FSV Hansa 07 – SG Blankenburg 1:4 (0:1)
Ein fast perfekter Sonntag war es an der Wrangelritze. Das Wetter zeigte sich überaus frühlingshaft, das Frauenteam sowie die 2. Herren hatten ihre Spiele überzeugend gewonnen und gegen den Vorletzten in der Tabelle sollte auch bei Hansa I endlich wieder gewonnen werden. Obwohl das Lazarett weiterhin besser besucht ist als so manches dienstägliche Training, kam man bei der Durchsicht der hanseatischen Aufstellung durchaus zu dem Schluss, eine gute Elf auf dem Platz zu haben. Dass es derzeit jedoch wirkliche Probleme gibt, dran erinnerte die anfängliche Schweigeminute für die Katastrophe(n) in Japan… und trotzdem rollte anschließend der Ball.
Unterstützt von der bestens gelaunten und erwartungsvollen Hansa-Kurve hatte man auch von Beginn an den Eindruck, dass die Mannschaft gewillt war die letzten Spiele vergessen zu machen. Wenn auch nicht alles glänzte, war das Team zumindest präsent und hatte das Spiel eigentlich gut im Griff. Zumindest auf den Rängen kam nicht wirklich das Gefühl, auf dieses Spiel verlieren zu können. Aber Hansa wäre nicht Hansa wäre nicht Hansa…
Nach gut 25 Minuten verließ den einen oder anderen der anfängliche Elan und erste Fehler machten sich breit. Unsaubere Zuspiele, eine immer mal wieder mangelhafte Abstimmung und individuelle Fehler deckten die Probleme des Hansa-Spiels der letzten Wochen auf. So folgte das 0:1 in der 37. Minute auch nach bekanntem Muster. Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, zu langsames Umschalten, Tor. Wobei die Vorlage zum Blankenburger Tor auch stark gespielt war.
In der Folgezeit, zeigte sich dann, dass Hansa momentan eben nicht über das nötige Selbstbewusstsein verfügt, so einen Gegentreffer wegzustecken. Die Blankenburger Elf hielt mit fußballerisch überschaubaren Mitteln, jedoch engagiert und körperlich stets präsent dagegen. Was für die Halbzeitführung reichen sollte.
Was dann in Halbzeit 2 folgen sollte ist nur recht schwer zu erklären. Kaum aus der Pause erledigte Ercan „Joe“ Öktem den 1:1 Ausgleich, 48. Minute und die Hoffnung nun wieder besseren Hansa-Fußball zu sehen keimte. Aber ja… mit der erneuten Gästeführung in der 61. Minute brach die Elf zusehends auseinander. Die weiteren Treffer zum 1:3 und 1:4 waren eine logische Folge.
Dass bei Hansa in der Zwischenzeit erneut eine Reihe Hochkaräter liegen gelassen wurde: geschenkt. Vielmehr gilt festzuhalten, es spielerisch derzeit gehörig hakt, zumal Bälle kaum gefordert werden und herausgespielte Tormöglichkeiten in der Folge Mangelware bleiben. Umso bedenklicher, dass es erneut nicht gelang ein Schweinespiel anzunehmen und die Bereitschaft an den Tag zu legen, dieses mit simpleren Mitteln zu gewinnen.
In der 2. Halbzeit war, neben dem Lazarett, die Tauchstation leider zu gut besucht als das man auch nur gegen den Vorletzten der Kreisliga A gewinnen könnte. Schade drum.
Aber das Schöne ist ja, dass die ganzen ollen Fußballkamellen, ‚das nächste Spiel…’ ‚11 Freunde…’ ‚Rund und eckig…’ einen Kern Wahrheit haben und Fußball ein simpler Sport ist. Daher gibt es keinen Grund den Kopf irgendwie in den Sand zu stecken. Wir sind alle gerne bei Hansa und genau das gilt es in den nächsten Wochen zu zeigen. Mit Spaß an der Sache und ein wenig mehr Bereitschaft.
Ein Dank gilt vor allem der lautstarken Unterstützung aus der Hansa-Kurve und der allgemein großartigen Stimmung abseits des Platzes, wozu die Gäste aus Blankenburg im Übrigen ihren gehörigen Anteil hatten. Wenn die Niederlage für etwas gut war dann vielleicht, dass es nächstes Jahr wieder zu einem Aufeinandertreffen kommt. Wünschenswert wäre es.
Aufstellung: Haberecht – Schachner (75. Engel), Vissers, Kökyaprak, Gruhn – Jeannest de Gyves, M. Bektas, Rauch, Wiemer – Öktem, Neubauer.
Tore: 0:1 Schmidt (37.), 1:1 Öktem (48., Linksschuss, Vissers), 1:2 Schmidt (65.), 1:3 Fritsche (81.) 1:4 Fritsche (85.)
Spieler des Spiels: Da fallen mir eigentlich nur die drei von der Tankstelle ein. Mit viel Taktgefühl und dem Gespür für die richtige Situation wurde ein Lied nach dem anderen angestimmt. Bemerkenswert vor allem, dass sie in der zweiten Halbzeit noch mal zulegen konnten und bis zum Ende alles gegeben haben. Danke Ben, Paul und Laszlo!
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