29. Spieltag: FCK Frohnau – FSV Hansa 07 I 1:6 (1:2)
Autor: Anthony Behrendt
„Des Menschen Lage ist so, daß er im allgemeinen dankbar sein muß, wenn sein Leben langweilig ist.“ Kurt Tucholsky
Es ist Sonntag in Hermsdorf. Im Rest Berlins auch. In ganz Deutschland und auch anderswo. Aber wenn man sich in Hermsdorf mal eine Zigarette Zeit nimmt bemerkt man, dass hier doch ein bisschen mehr Sonntag ist, als in, sagen wir mal völlig willkürlich: Kreuzberg. Dort ist das Highlight ein logistisch provozierendes Radrennen, welches den Leuten die Mittagsruhe bei ihrem Nachhauseweg aus Friedrichshainer Örtlichkeiten nimmt. Hier in Hermsdorf (neben dem auch nicht zu unterschätzenden Kinderleichtathletikwettbewerbsdingens) das Heimpsiel des FCK Frohnau gegen unsere FSV. Und so haben sich neben dem schönen, im Wald gelegenen Rasenplatz auch acht bis zwölf (In Zahlen: 8-12) Leute eingefunden, die sich das geben.
Unsere Erste, nicht geübt darin sich von hohen Gräsern, Sonnenschein, oder Natur im Allgemeinen verzaubern zu lassen wirkt lethargisch. Verzweifelt sucht sie der Saison noch einen Sinn abzugewinnen. Ja, vier Siege in Folge. Das ist schön, aber deswegen einen Zauber fühlen, Neee. Der Blick schweift sehnend in Richtung Hochsommer, auf die Vorbereitung, die nächste Saison und bei den ganz verrückten dieser Truppe ja vielleicht sogar auf das erste Pokalspiel im August. So wird der Mannschaft das bevorstehende Spiel, als Freundschaftsspiel proklamiert, aber auch die darf man durchaus gewinnen. Bitteschön!
Zwei Dinge können aus so einer Einstellung resultieren: 1. Man steigert sich in die eh schon vorhandene Lethargie so weit, dass das Spiel einer Wetten dass..? Sendung gleicht, oder 2. Man hat einfach Spaß an der Unbekümmertheit mit der man hier auflaufen darf und macht aus Nichts ein Fest. An diesem Sonntag entschied sich die Erste äußerst diplomatisch für eine Mischform. Starke Entscheidungen, wären vermutlich auch zu anstrengend gewesen. Man spielte also los und merkte nach fünf Minuten, dass das der fünfte Sieg wird. Frohnau hatte wahrscheinlich mehr Energie gehabt und diese in die Entscheidung zur erstgenannten Einstellung verbraucht. Also ein Sieg, das ist immer noch schön. Man besann sich also kurz auf die Vorwochen und erinnerte sich daran, wie Spiele abgelaufen sind. Sozusagen, das Hansa I Siegesserienrezept:
Erst mal ein Gegentor kassieren. Gesagt, getan: Ein Abwehrfehler und der Stürmer der Gegner darf alleine Richtung Tor laufen. Das wäre also abgehakt. Danach doch bitte ein paar Chancen versemmeln, bis dann doch der Ausgleich gelingt. Diesmal durch ein Eigentor, Abwechslung muss sein. Da das alles schon früher als in den Vorwochen geschehen war, verlegte man die Führung dann auch noch in die 1. Halbzeit und gestaltete die 2. Halbzeit wiederum klassisch mit einer hohen spielerischen Überlegenheit. Und am Ende stand es dann 1:6, hätte auch 8:2 heißen können, oder 9:1, keine Ahnung. Wie auch immer.
Genau so motiviert ins nächste Spiel würde ich sagen, man sagt man könne einen Rekord brechen. Das wäre schön.
Spieler des Spiels:
Helleberg – Der persönliche Motivationstrainer soll doch bitte der Mannschaft vorgestellt werden. Unglaubliches Pensum und unzählige gute Aktionen.
Michel Froehlich – Gildhoff – Die Ruhe selbst!
Aufstellung: Willmann – Schroeder, Michel Froehlich – Gildhoff, Rauch, Behrendt – Helleberg, Strzoda, Moritz Froehlich – Gildhoff (Gruhn 80.), Krone – Bangura (Eugenio 85.), Kischlat
Tore: 1:0 (6.), 1:1 (22. Eigentor), 1:2 (33. Moritz Froehlich- Gildhoff), 1:3 (54. Kischlat), 1:4 (59. Kischlat), 1:5 (61. Helleberg), 1:6 (88. Helleberg)
Gelbe Karten: Fair!
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