Berliner Pokal 3.Runde: FSV Hansa 07 I – FSV Fortuna Pankow 46 2:1 (1:0)
Draußen Wollsockenparty auf dem Platz Pokalfieber. In der dritten Runde des Pokals empfing Hansa 07 den Bezirksligisten aus Pankow und kam dabei in den Genuss von einem Schiedsrichtergespann begleitet zu werden. Aufgrund der Doppelbelastung setzt Trainer Ilhan auf das Prinzip der Rotation, die Kapitän Wichmann, Rauch und Kökyaprak wieder ins Team spülte.
Hansa begann auch sogleich konzentriert und kontrollierte das Geschehen. Der Gegner wurde aggressiv attackiert, Angriffe schnell und mit körperlicher Präsenz unterbunden. Vor allem Rauch auf ungewohnter Verteidigerposition und Wichmann taten sich hier hervor. Sehr schnell merkte man nichts von einem Klassenunterschied, ganz im Gegenteil, Hansa war besser. Bereits in der 2. Minute scheiterte Yildirim nach schönem Pass von Wichmann völlig freistehend am Torwart. Yildirim, mittlerweile zum hansabekannten Sturmalleinunterhalter aufgestiegen, knüpfte dort an, wo er letzte Woche aufhörte. Er beschäftigte die gegnerische Abwehrreihe andauernd und unnachgiebig.
So hielt sich Hansa die ersten 25 Minuten hauptsächlich in der gegnerischen Hälfte auf, kam zu zahlreichen Ecken und Freistößen, ohne sich aber hochkarätige Chancen zu erspielen. Pankow suchte derweil ihr Spiel, anfangs mit langen Bällen, dann mit kontrolliertem Spielaufbau. Letzteres misslang, als Wichmann 20 Meter vor dem Tor den ballführenden Gegner attackierte, dessen Pass blockte, H. Bektas nachsetzte, ebenfalls trotz Gegenspieler den Ball eroberte und auf Yildirim durchsteckte, der, nun die Ruhe bewahrend, den Torwart ausspielte und den Ball einschob. Verdiente Führung.
Doch wie oft wurde die kommende Zeile schon geschrieben? Von wegen verdiente Führung, kontrolliertes Spiel und so weiter. Antwort erübrigt sich. Anstoß Pankow, Angriff, erste Chance, gleich hundert prozentig, was sonst. Aber Haberecht hielt glänzend den völlig freien Schuss aus zehn Metern. Die restlichen 15 Minuten überstand Hansa dann wieder in gewohnter Ordnung.
Nach der Halbzeit begann Pankow dann druckvoller und hatte mehr vom Spiel. Nun tat sich Hansa schwer im Spielaufbau. Der Gegner kam zu weiteren Chancen, eine vereitelte Haberecht per Fußabwehr, ein anderer Schuss rauschte vorbei. Auf der Gegenseite versuchte Yildirim es zunächst per Kopf. Pankow versuchte es wieder mit langen Bällen, das Kopfballduell ging verloren, die Zuordnung stimmte nicht und der gegnerische Stürmer fand sich völlig frei vor Haberecht wieder und ließ sich die Chance nicht nehmen. Ein verdienter Ausgleich mag anders aussehen, was auch der Jubel der Gegner zeigte, aber das Tor fiel zu einer Zeit, in der Hansa die Offensive vernachlässigte.
Ilhan wechselte sofort und brachte Ersoy und Jeannest de Gyvés für den verletzten Wichmann und H. Bektas. Hansa blies nun wieder zum Angriff, endlich mal nicht von einem Ausgleich verunsichert, spielte man endlich wieder nach vorne. Yildirims Schuss sauste vorbei. Schließlich kam auch noch Leclaire für Neubauer. Nun setzte man sich wieder in der gegnerischen Hälfte fest, auch wenn die Großchancen ausblieben, Ecken und Freistöße häuften sich. Einen solchen trat M. Bektas, fand Yildirim, der zum 2-1 einköpfte. Damit schoss er 5 der letzten 6 Hansatore. Nach der Führung drückte Pankow wieder aufs Tempo. Sie mussten. Hansas Konter wurden nicht mehr ausgespielt, der Gegner setzte sich fest und kam gefährlich in die Nähe des Strafraums. Doch Hansa hielt mit Europapokalrufen, der mittlerweile angereisten zweiten Mannschaft, im Rücken, dagegen. In der Nachspielzeit dann der erwartete Aufreger. Irgendwie fällt der Ball im Strafraum dem Ausgleichtorschützen vor die Füße, wieder steht er frei vor Haberecht, der Schuss, gehalten, den Sieg an den Füßen Haberechts klebend.
Hansa erreicht damit, nur das Archiv weiß mehr, die 1/16-Runde (klingt besser) des Pokals.
Entscheidender ist, dass die Mannschaft die kurze Schwächephase der letzten Wochen, sowie den langen Ausfall von Öktem überwunden und wieder in die Spur gefunden hat. Danke auch wieder für die zahlreiche Unterstützung!
Aufstellung: Haberecht – Rauch, Kökyaprak, Visiers – M. Bektas, Wichmann (64. Ersoy), Akdogan, Kopociński – Neubauer (70. Leclaire), H. Bektas (64. Jeannest de Gyvés)- Yildirim
Tore: 1:0 Yildirim (28., Linksschuss, H. Bektas), 1:1 (63.), 2:1 Yildirim (75., Kopfball, M. Bektas)
Karten: ?
Spieler des Spiels: Haberecht, der mit entscheidenden Paraden, der Mannschaft zum Sieg verhalf.
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