Sozialer Zusammenhalt statt Görli-Zaun: Hansa 07 braucht Raum für gesellschaftliches Engagement

Sozialer Zusammenhalt statt Görli-Zaun: Hansa 07 braucht Raum für gesellschaftliches Engagement

Pressemitteilung Die Linke Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

Der Sportverein Hansa 07 ist mit seinen 1.600 Mitgliedern und rund 70 Teams einer der größten in Kreuzberg. Er ist vielfach ausgezeichnet und mit seiner wertvollen ehrenamtlichen Arbeit aus dem Kiez nicht mehr wegzudenken. Diese allerdings findet unter prekären Bedingungen statt. Weder gibt es ausreichend Sportflächen, um die hohe Nachfrage zu befriedigen, noch eine angemessene Infrastruktur mit vernünftigen Umkleiden und Sanitäreinrichtungen.

Dabei bietet das vom Verein mitgenutzte Grundstück in der Wrangelstraße vielfältige Potentiale. Das Schulgrundstück ist riesengroß und weitgehend ungenutzt, verkommt aber immer mehr. Daher bietet es sich nicht nur für weitere Sportflächen, sondern auch für eine ganzheitliche Entwicklung in einem dicht bebauten und mehrfach belasteten Bezirk an und wäre eine einmalige Gelegenheit zur Entlastung des übernutzten Görlitzer Parks.

Hansa 07 hat dem Bezirk und dem Land vor anderthalb Jahren konkrete Vorschläge unterbreitet. Die Reaktionen sind bisher ernüchternd: das ansässige OSZ, dem das Grundstück zugeordnet ist, hat bisher kein Interesse an einer gemeinsamen Entwicklung erkennen lassen. Die BIM, die das Grundstück bewirtschaftet, fühlt sich nicht zuständig. Der Bildungsverwaltung fehlt ebenso das Interesse, parlamentarische Anfragen werden ausweichend beantwortet, das zuständige Bezirkssportamt hat keine Kraft für die Unterstützung eines Sportvereins mit über 1.600 Mitgliedern in Kreuzberg. Der Verein wird in einem Zuständigkeitschaos zerrieben.

Dazu erklären die Sprecherin für Partizipation und Wahlkreisabgeordnete Elif Eralp und der sportpolitische Sprecher der Linksfraktion, Kristian Ronneburg: „Es ist absolut unverständlich, weshalb die Verwaltungen auf Landes- und Bezirksebene die Initiative des Vereins nicht aufgreifen. Statt Zäune zu errichten, könnte der Wegner-Senat hier einen Ort schaffen, der in die Nachbarschaft ausstrahlt, eine kiezoffene Begegnungsstätte für die Kreuzbergerinnen und Kreuzberger.

Stattdessen möchte Senatorin Iris Spranger trotz des Haushaltschaos von Schwarz- Rot 12,5 Millionen für drei NFL-Spiele aufwenden und die Olympischen Spiele nach Berlin holen, während Berliner Sportvereine wie Hansa 07 mit massiven Problemen zu kämpfen haben. Wirtschaftliche Interessen first, Berliner Breitensport second. Das muss „die ressortübergreifende Zusammenarbeit als Schlüssel für Sport für alle“ sein, von der die Sportsenatorin gerne redet.

Was der Verein braucht: klare Zuständigkeiten, eine angemessene Infrastruktur für seine Mitglieder und eine Umgebung, in der Ehrenamt Spaß macht. Berlin kann es sich nicht leisten, den gesellschaftlichen Beitrag von Hansa 07 am langen Arm verhungern zu lassen.“

https://www.linksfraktion.berlin/politik/presse/detail/sozialer-zusammenhalt-statt-goerli-zaun-hansa-07-braucht-raum-fuer-gesellschaftliches-engagement/