1:1 GEWONNEN

1.Spieltag: FSV Hansa 07 II – SC Berliner Amateure II 1:1 (0:1)

Endlich ist es wieder so weit. Seit Sonntagmittag rollt in der Wrangelritze nach monatelanger Abstinenz wieder der Ball.  Der Kampf um Punkte hat begonnen.

Ging die Generalprobe von Trainer Nutschs Mannschaft vor zwei Wochen im Pokal noch gründlich in die Hose, so sollte die Saison Premiere ein ganz anderer Schnack werden. Der Start wartete mit einem Kracher auf: HANSA II vs. BERLINER AMATEURE oder für die Insider: Kreuzberg-Derby!!!!

Man spürte schon in der Kabine, dass jeder einzelne Hanseat, heiß war wie Waltrauds Elektrogrill. Vergessen war die WM, unwichtig der Bundesligaauftakt und wer war noch Kapitän der deutschen Auswahl? Alles egal, Vorhang auf für eine neue Staffel Kreisliga C.

THIS IS WRANGELRITZE! THIS IS HANSA 07 KREUZBERG!

Das Spiel gegen die Berliner Amateure begann, unter den Augen des kompromisslosen Schiedsrichters Philipsen, mit einem Novum. Hansa II spielte im 4-5-1 System konzentriert und verpennte nicht wie fast schon traditionell die ersten 15 Minuten. Es entwickelte sich ein munteres Spiel auf beiden Seiten. Hansa bewies Disziplin und ließ Ball und Gegner laufen. Richtig zwingende Torchancen waren zwar noch Mangelware, aber der Einsatz stimmte.  Die Versuche der Berliner Amateure einzunetzen wurden schon im Ansatz von der guten Verteidigung konsequent im Keim erstickt.

In der 15. Minute knallte es dann im Strafraum des Gegners. Bei einem Luftkampf rummsten Abraham und ein Berliner Amateur unglücklich mit den Köpfen zusammen. Während beim Gegner das Blut floss und dieser kurze Zeit später ins Krankenhaus gefahren wurde (anbei gute Besserung) hatte  der Hanseat „nur“ einen Brummschädel der kurze Zeit außerhalb des Spielfeldes behandelt wurde. Die Berliner Amateure wechselten und so hieß es für wenige Minuten aus Hansa Sicht zehn gegen elf.

Durch die Unterbrechung ging die Konzentration im strömenden Regen etwas flöten. Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld folgte ein unglücklicher Ausrutscher des Balles, der partout nicht so wollte wie Hoffmann, stattdessen sich von einem Amateur mitschnacken ließ, der mit einem gezielten Schuss ins rechte untere Eck Keeper Lauer keine Chance ließ. 0:1 nach 18. Minuten.

Doch wer glaubte, dass Hansa sich wie in der gesamten letzten Saison treu blieb und den Kopf in den sandigen Kunstrasen steckte, wurde eines besseren belehrt. Hansa hielt den Kopf oben und kämpfte weiter verbissen um den Ausgleich.   Der Kombinationsfußball wurde weiter kultiviert, was bei dem nassen Untergrund eine hohe Kunst darstellte. Ein paar Abschlüsse fanden leider nicht den Ball ins Netz. Auf der Gegenseite entschärfte Lauer einen gefährlichen Flatterball souverän.

Es folgte der Halbzeitpfiff.

In der Kabine war die Stimmung trotz des Rückstandes gut. Man wusste, dass es nur eine Geduldsfrage war, bis Hansa für sein gutes Spiel belohnt werden sollte.  Mit neuem Elan ging es in die zweite Hälfte.

Der Schiedsrichter hatte es mit den diskussionsfreudigen Gästen nicht einfach. Gelb kam in Mode und es spricht für die schweigsame Disziplin eines jeden einzelnen Hanseaten, dass die Karten nur den Gästen gezeigt wurden.  Die wurden von Minute zu Minute nervöser, angesichts des unglaublichen Willens von Hansa diese Partie noch umzubiegen. Der Gästetorwart konnte sich über zu wenig Arbeit nicht beschweren. Auf der anderen Seite räumten vor allem die Namensbrüder Kohl alles ab, was sich dem Hansagehäuse näherte. Kam doch ein Ball durch, wurde er sichere Beute für Lauer.

Das Spiel wurde zum Ende hin hektischer. Hansa kombinierte, flankte und schoss aus allen Rohren, aber der hoch verdiente Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Trainer Nutsch löste die Viererabwehrkette auf und stärkte die Offensive. Patrick Kohl hielt es nun immer weniger hinten und sorgte vorne für ordentlichen Dampf.   Die Gäste sehnten den Schlusspfiff herbei.

Und dann endlich die Erlösung. In der 88.Minute war es dem eingewechselten Hasan Bektas mit einem seiner gefürchteten Rechtsschüsse vergönnt, den längst überfälligen und hochverdienten Ausgleich zu erzielen. Die Emotionen schwappten über, sowohl um als auch auf dem Platz. Die Gäste attackierten den Schiedsrichter und fühlten sich betrogen, warum wissen nur die. Hansa dagegen, wollte nun alles. Wieder ein Schuss von Bektas in der Nachspielzeit, aber knapp drüber.

Dann war Schluss. Die Amateure bedankten sich beim Schiedsrichter, worauf zwei Spieler nachträglich des Feldes verwiesen wurden. Hansa dagegen feierte diesen Punkt wie einen Sieg und das völlig verdient.

Fazit:

Es zeigte sich, dass die Mannschaft gelernt hat, mit negativen Momenten umzugehen und trotzdem weiter an sich zu glauben. Auch der konsequente Verzicht, die eigene Mannschaft zu schwächen, in dem man jede Entscheidung des Schiedsrichters mit Gebrüll kommentierte, zeugte von Disziplin und Sportsgeist.

Auf diesen Start kann Hansa II aufbauen. Nächsten Sonntag geht es nach Blankenburg auf der Jagd nach dem ersten Dreier.  Spielt die Truppe dort so, wie am Sonntag, ist der erste Auswärtssieg keine Utopie.

Aufstellung: Lauer – Kohl J., Kohl P., Hoffmann, Kreischer (75.Gladis) – Stankowski, Abraham, Tucic, Meiser (63.H.Bektas), Discher (82.Strauss) – E.Kahraman

Tor/e: 0:1 Gödicke (18.), 1:1 H.Bektas (88.,Rechtsschuss,E.Kahraman)

Karte/n: –

Spieler des Spiels: The „Kohl-Brothers“ – die in der Defensive bissig und stark agierten. Statistiker ermittelten bei beiden Zweikampfwerte um die 90% und sahen auch bei beiden gute Aktionen nach Vorne.

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