30 Minuten bis zur Niederlage

3. Spieltag: FSV Hansa 07 I – 1. FC Lübars II

Autor: Sören Randoll

Die Erste Herren bot in ihrem Heimspiel gegen Lübars II in der ersten halben Stunde Fußball aus dem Lehrbuch. Zur Entttäuschung der zahlreichen eigenen Fans wurde leider das Kapitel vorgeführt, was es heißt, wenn eine Mannschaft ein Spiel verschläft.

Die Hansamannschaft fand erst ins Spiel als man beinahe hoffnungslos mit 0:3 zurücklag ehe man sich daran erinnerte, dass es zu einem erfolgreichen Spiel wenigstens Lauffreude und Zweikampfpräsenz bedarf. Dabei hatten die Spieler aus Lübars keine Fußballzaubermittel angewandt; sie waren lediglich wacher, bissiger und kompromissloser bei der Balleroberung. Und nach einer solchen ging es dann blitzschnell. Nach 5 Minuten brach Lübars über die rechte Seite durch, scharfer Pass nach innen, beherzter Schuss, 1:0. Nach 12 Minuten gab es einen langen Ball zentral vor das Hansator, Jesko Borchert ging unentschlossen in den Zweikampf und zum Ball, ehe er sich mit einem Foul aus der Situation gegen den Stürmer zu retten versuchte. Dies war doppelt bitter für Hansa: Borchert verletzte sich und musste vom Feld, und das Foul fand im Strafraum statt; 2:0 für Lübars nach gut geschossenem Elfmeter. Nur kurze Zeit später klingelte es schon wieder. Über die linken Seite ging es rasant in den eigenen  Strafraum und ein satter Schuss in den kurzen Winkel besiegelte eine grauenhafte Anfangsphase. Wenigstens besann sich Hansas Erste nun ihrer Fähigkeiten und nahm auch aktiv am Spiel teil, um das Schwierige noch möglich zu machen – eine komplette Blamage zu verhindern. Dies funktionierte überraschend gut. Hansa nahm die Zweikämpfe an und verbesserte sich minütlich im Spiel gegen den Ball und in der Offensive. Dies schien sich nach einer halben Stunde auszuzahlen. Mo Bektas wurde im Strafraum gehalten und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Yusuf Yildrim ließ sich die Gelegenheit leider nehmen und setzte seinen kräftigen Schuss zielsicher über die Latte. Danach war Hansa aber im Spiel. Sören Randolls 20 m Schuss klatschte noch an die Latte, bevor Henrik Wichmann im Mittelfeld den Ball eroberte und zu Yusuf Yildrim weiterleitete, der seinen Fehlschuss frei im 16er nicht wiederholte und überlegt ins lange Eck vollendete. Mit diesem 1:3 ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem es Hansa immer mehr gelang die Kontrolle zu übernehmen und zu überzeugen. Einige schöne Kombinationen über Wichmann waren genauso zu beklatschen wie umsichtiges Zweikampfverhalten von Pascal Meiser und Andreas Rauch. Lediglich Tore fehlten. Hansa war ganz nah am Anschluss als ein Spieler Lübars’ nach 75 Minuten einen Klärungsversuch an den Pfosten setzte. Drei Minuten später war eine spannungsreiche Schlussphase eingeläutet als sich eine weite Flanke von Mo Bektas  in den langen Winkel des Lübars’ Tor herabsenkte. 2:3, 10 Minuten Spielzeit verblieben. Dieser zunächst schläfrige Nachmittag hätte aus Hansasicht ein Happyend gefunden, wäre Roman Emmerlings Schuss aus fünf Metern, zentraler Position, nicht überm, sondern im Gehäuse gelandet. Am Ende hatte Hansa nochmal Glück als zwei Lübars Spiele alleine auf Christian Haberecht zuliefen und es fertig brachten sich abseits zu spielen. Dann war Schluss.
Eine Stunde Fußball reicht Hansa nicht zu einem Punkt. Sollte es gelingen in den kommenden Spielen 90 Minuten Fußball zu zeigen, sollten auch wieder Punkte drin sein. Zu kräftigem Kaffee vor dem Spiel wird geraten.

Aufstellung: Haberecht – Rauch, Bublak, Borchert (14. Helleberg ), Kopocinsky– Büchner (43. Emmerling), Wichmann, Meiser,  Randoll (71. Netz)  – Bektas M., Yildirim Y.

Tore: 0:1 Lübars (5.), 0:2 Lübars (12.), 0:3 Lübars (25.) 1:3 Yildrim Y. (38., Rechtsschuss, Wichmann), 2:3 Bektas M. (80., Rechtsschuss),

Spieler des Tages: Pascal Meiser – konnte 99% seiner Zweikämpfe gewinnen und hatte genau die gleiche Quote bei der positiven Verarbeitung der Bälle.

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