No excuses

4. Spieltag: MSV Normannia 08 – FSV Hansa 07  0:5

Autor: Laszlo Strzoda

Es war heiß am Sonntag. Der Gegner war zahlenmäßig ab der zweiten Halbzeit überlegen. Hansa reiste nur mit 11 Mann an. Und ach ja, Rasenplatz. Doch all die Entschuldigungen reichen nicht aus, um erklären zu können warum man sich mit 0:5 abfertigen ließ bei Normannia.

Nach zwanzigen Minuten etwa kommt Yusuf Yildirim nach einem Schussversuch, der geblockt wird, zu Fall im gegnerischen Strafraum. Danach befindet sich ein Finger seiner rechten Hand ca. 1cm unterhalb seiner gewohnten Position. Krankenwagen, Schiene und doch spielt Yildirim weiter nach längerer Behandlungspause. Hut ab.

In der zwischen Zeit erzielt Normannia die Führung und bekommt zusätzlich einen Foulelfmeter zugesprochen. Die Stelle des Vergehens hätte jedoch durchaus auch außerhalb des Strafraums verlegt werden können. Der nicht allzu souverän auftretende Schiedsrichter sei an dieser Stelle zumindest erwähnt, insbesondere nachdem man in den ersten drei Spielen mit sehr guten Schiedsrichtern beschenkt wurde. Offensiv fand Hansa nur in der Anwesenheit Yusuf Yildrims statt, was aber nicht den Fehlschluss zulassen sollte Mo Bektas, nominell zweite Spitze, dafür verantwortlich zu machen, sondern das mehr als mangelhafte Aufbauspiel der Hanseaten. 0:2 zur Pause.

Die zweite Halbzeit muss Hansa nun zu zehnt spielen, da Yildirim sich doch seiner Verletzung beugen muss. Der Versuch etwas mehr Fußball zu spielen gelingt phasenweise, nur Zählbares will dabei nicht herausspringen. Nach 20-25 Minuten und drei Auswechselungen gewinnt Normannia, nun auch die zahlenmäßige Überlegenheit ausspielend, wieder Oberwasser und setzt mit schnellen Flügelwechseln der Hansa zu. Die Tore drei und vier fallen, begleitet von einer Reihe an Stellungsfehlern und Unaufmerksamkeiten. Einzige nennenswerte Aktion der Hansa bleibt ein Schuss von Maxime de Jeannest, der knapp am rechten Pfosten vorbeistreift. In den letzten Minuten fällt dann auch das fünfte Tor zum Endergebnis, die Entstehungsgeschichte gleicht den vorangegangenen.

Dieses Spiel verlor die FSV, in der Höhe, im Kopf und nicht aufgrund der anfänglich angeführten Umstände. Von Beginn an reihte sich ein Fehlpass an den nächsten. Die Option eines Flügelwechsels schien ausgeschlossen zu sein. Am auffälligsten war das fehlende Selbstvertrauen in das eigene Spiel und die eigenen Fähigkeiten. Bisweilen wirkte es so als wollte jeder nur schnell den Ball loswerden, um sich dann so schnell wie möglich zu verstecken, um ja nie wieder angespielt zu werden. Für das nächste Ligaspiel gilt es etwas mehr parat zu haben wie diese Saison schon gezeigt beim Auftaktspiel.

Im Pokal wartet am kommenden Samstag um 14:00 Uhr Stern 1900 auf die Hanseaten. Ein wahrlich harter Brocken, aber auch die Chance den Nachweis zu bringen, dass sich eben doch etwas verändert hat im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren. Gegen einen Berlin- Ligisten kann man nur gewinnen.

Aufstellung: Gökhan,  Yildirim – M. Kopociński, F. Beier, E. Vissers, A. Rauch – M. Fröhlich- Gildhoff, M. de Jeannest, P. Meiser, L. Strzoda- M. Bektas, Y. Yildrim

Spieler des Spiels: Yusuf Yildrim und Mo Bektas. Yusuf spielte die erste Halbzeit mit gebrochenem Finger zu Ende und war der einzige der tatsächlich für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgte, leider ohne Erfolg. Von Anfang an aggressiv und kämpfend. Gute Besserung und dieser Stelle. Mo Bektas bemühte sich nach Kräften ein Spiel nach vorne zu entwickeln. Lief ungeahnte Strecken und wurde ein ums andere Mal von seinen Teamkollegen allein gelassen im Kampf gegen die Viererkette Normannias. Steckte bis zum Schluss nicht auf.

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