Gewaschene Köpfe treffen besser!

26. Spieltag: FSV Hansa 07 II – BFC Südring II 2:1 (1:1)

Kökyaprak wurde gelegt

Das Heimspiel-Derby gegen Südring stellte der Trainer unter das Motto „Charakterfrage“! Nach dem desaströsen Auftritt vergangenes Wochenende bei Deportivo Latino forderte er vom Team endlich den Schritt zu machen, um auch als Mannschaft aufzutreten. Dementsprechend war die Ansage vor dem Spiel recht deutlich und klar: Reinhängen oder rausfliegen!

Emmerling – Der Hauptdarsteller von „Tornetzgate“ am Ball

Die Worte waren angekommen und die Hanseaten begannen sofort Druck aufzubauen. So war es auch kaum verwunderlich, dass bereits in der 3. Minute der Führungstreffer fiel. Laszlo Strzoda legt am linken Strafraumeck auf Yunus Baran ab, dessen Bogenlampe den Weg ins lange Eck fand. Der gegnerische Torwart machte dabei allerdings nicht gerade die glücklichste Figur. Hansa wars Wurst und mit der Führung im Rücken spielte es sich gleich viel leichter. Das Mittelfeld arbeitete gut und machte die Räume eng. Der Angriff störte den Spielaufbau von Südring früh, so dass diese meist nur mit langen Bällen agieren konnten, welche in der Hansa-Abwehr dankbare Abnehmer fand. Hansa kontrollierte, dominierte und bestimmte das Tempo. Dennoch dauerte es fast weitere 15 Minuten bis zur nächsten zwingenden Torchance. Nach einem Eckball kam Ben Fischer frei aus acht Metern aus der Drehung zum Schuss, der dann aber leider nur die Oberkante der Latte küsste. Nach weiteren fünf Minuten drang der sehr agile Ender Kökyaprak in den Sechzehner ein, wo er von zwei Gegnern in die Zange genommen wurde und der Schiedsrichter völlig berechtigt auf den Elfmeterpunkt zeigte.

Was nun folgte, gehört wohl ins Kuriositätenkabinett oder vor das Schiedsgericht des DFB! Der Leser möge selbst entscheiden.

Neuzugang Strzoda hängt sich rein

Roman Emmerling legte sich den Ball zurecht, lief an und versenkte den Ball knapp und sicher neben dem Pfosten in der unteren rechten Ecke. Sein Schuss traf genau das 3,5 cm-Loch im Netz durch das der Ball durchschlüpfte und aus dem Tor rollte. Der Schütze drehte jubelnd ab und wurde sofort beglückwünscht. Der Schiedsrichter schaute etwas irritiert und zeigte dann Abstoß an. Die Reaktionen der Hansa-Akteure reichten von sprachlosem Entsetzen bis hin zu wutschnaubendem Unverständnis.

So blieb es beim 1:0 und Hansa geriet etwas aus der Bahn. Diese Fehlentscheidung zeigte Wirkung bei der Mannschaft, die das Geschehene noch nicht ganz verabeitet hatte, als ein langer Ball über die Abwehr von einem Südring-Angreifer ersprintet und dann aus zentraler Position an Torhüter Rico Selk vorbei zum Ausgleich ins Tor geschossen wurde. Nun war richtig Feuer im Spiel. Hansa war sauer, die Zweikampfführung hart und der Gegner wechselte innerhalb der ersten 45 Minuten bereits zwei Mal, um eine eventuelle rote Karte zu vermeiden. In die Pause ging Hansa mit einem dicken Hals.

Zeugenberichten zu Folge waren durchaus aufgeregte und laute Stimmen aus der Kabine der FSV Hansa zu hören.

Mit ordentlich Wut im Bauch und Siegeswillen im Herzen begann Hansa die zweite Hälfte. Südring hatte nicht mehr viel zu melden und die sporadischen Gegenangriffe endeten meist 30 Meter vor dem Tor, wo die diesmal sichere Hansa-Abwehr gute Arbeit leistete und den Ball eroberte. Doch so recht klappte es selbst mit einem gefährlichen Abschluss auch nicht. Mehrmals befand sich ein Hansa-Spieler in aussichtsreicher Position ohne aber daraus Kapital schlagen zu können. Ein Schuss von Roman Emmerling klatschte an den Pfosten, mehrere Versuche endeten in der vielbeinigen Abwehr der Gäste. Diese schafften es dann doch noch sich zu dezimieren, als in der 73. Minute der Torschütze von Südring einen eigenen Mitspieler so sehr beleidigte, dass der Schiedsrichter diese Wortwahl mit dem roten Karton quittierte. Hansa reagierte und stellte um. Vom 4-4-2 auf 3-5-2. Doch auch das brachte nicht die nötige Durchschlagskraft und die Zeit lief unerbittlich und die Angriffe der Hanseaten wurden immer unkontrollierter. Die Bälle segelten meist hoch und weit nach vorne. Ein weiterer Wechsel brachte die Umstellung zum 3-4-3 und endlich begann Hansa wieder die Situation auszuspielen und mit mehr Ruhe zu agieren. Die Nachspielzeit war schon fast abgelaufen, als der eingewechselte Pablo Gorelik auf der linken Seite gefoult wurde und der Schiedsrichter auf Freistoß entschied. Alle Mann in den Sechzehner der Gäste. Der Gefoulte schlenzte den Ball vors Tor, wo Hasan Bektas die Flugbahn kreuzte, das Spielgerät über die Stirn wischen ließ und dieses im langen Eck neben dem Posten ins Tor sprang. Der hochverdiente Siegtreffer! Die Erleichterung entlud sich in einer Jubeltraube und selbst Hansa-Keeper Selk sprintete über den ganzen Platz um mitzujubeln. Zwei Minuten später war es geschafft und Hansa hatte die tiefe Scharte des letzten Auftritts wieder ausgewetzt.

Der Rauch-Andi im Zweikampf

Solche Momente brauchst du, um als Mannschaft voran zu kommen. Hoffentlich hat das Team das nun begriffen! FREUNDSCHAFT HIN, FREUNDSCHAFT HER….HANSA!

Aufstellung: R.Selk – Steinfeld (56.Gorelik), Boll, Meiser, Fischer – Baran (68.Ewald), Emmerling, Rauch (83.Giese), Kökyaprak – H.Bektas, Strzoda

Tore: 1:0 Baran (3.,Rechtsschuss,Strzoda) 1:1 Arpaslan (41.,Rechtssschuss) 2:1 H.Bektas (90.+3,Kopfball,Gorelik)

Karten: Fischer, Strzoda, Kökyaprak (gelb) – Arpaslan (rot)

beson. Vorkommnisse: Emmerling schiesst Elfmeter durch das Tor (23.)!

Spieler des Spiels: Die Mannschaft, die an den Sieg geglaubt hat und dafür gearbeitet hat! Lobende Erwähnungen erhalten die Herren Kökyaprak, Fischer und Rauch.

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